Ein "Betmobil" rollt durch die Eifel

Der "Anhänger Jesu"

In der Eifel kommt neuerdings das Betmobil "Anhänger Jesu" zum Einsatz. Aus einem alten Verkaufswagen auf dem Markt wurde das Betmobil, um überall Gottesdienste feiern zu können. Aber der Wagen ist nicht nur dafür gedacht.

Das Betmobil / © Gudrun Klinkhammer (privat)
Das Betmobil / © Gudrun Klinkhammer ( privat )

DOMRADIO.DE: Wie sieht dieser "Anhänger Jesu" aus?

Pater Wieslaw Kaczor SDS (Leiter der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Steinfeld/Eifel): Das ist ein großer Kasten, sechs Meter lang, zweieinhalb Meter hoch. Das war ein Verkaufswagen für Bekleidung auf dem Markt. Zuerst war er komplett leer. Er ist 30 Jahre alt. Aber wir haben aus dem Kasten etwas Edles gemacht.

Er war ein bisschen verrostet, aber ich habe gute Leute gefunden, die mir geholfen haben. Gudrun Klinkhammer hat alles gemanagt, hat gute Leute gefunden. Der Wagen wurde angestrichen, Holz ausgetauscht und jede Menge Farbe verwendet. Und dann ging er in die Messehalle nach Aachen, wo er weiter beklebt wurde. 

DOMRADIO.DE: Was ist alles in dem Anhänger drin?

P. Kaczor: An Christi Himmelfahrt war der erste Gottesdienst am Jonaskreuz zwischen Tondorf und Frohngau. Da sind Boxen drin, ein Mischpult, ein Keyboard und ein kleiner Altar. Alles, was zur Sakristei, zur Kirche gehört, zum Kirchenraum.

DOMRADIO.DE: Jetzt haben Sie es gerade schon angesprochen. Wofür ist der Wagen nämlich genau gedacht?

P. Kaczor: Zuerst habe ich gedacht: für die Gottesdienste. Aber ich möchte mich da nicht festlegen. Ich bin auch offen für anderes, zum Beispiel Autorenlesungen oder wenn Leute musizieren wollen. Ich habe schon eine Anfrage von einem Altenheim, wo es vielleicht ein kleines Konzert mit Keyboard und einer Sängerin geben wird.

DOMRADIO.DE: Was haben die Leute gesagt, als sie Sie da stehen sahen mit dem Betmobil?

P. Kaczor: Vorher konnten sich die Leute kaum etwas darunter vorstellen oder haben gesagt: Der Pastor spinnt. Ich habe vorher auch nicht viel Werbung gemacht, weil ich selbst nicht gewusst habe, was daraus wird. Aber die Leute waren begeistert. Da waren mit Abstand und mit allem, was dazugehört in der Corona-Zeit, vielleicht 150 Leute zum Gottesdienst dabei - natürlich weit und breit verstreut. Die Akustiker haben eine gute Lautsprecheranlage montiert. Einen Stromerzeuger haben wir ausgeliehen, der war ein bisschen laut, aber demnächst habe ich vor, einen eigenen zu kaufen, extra für die mobile Kirche.

DOMRADIO.DE: Wo kommt der schöne Anhänger denn hin, wenn die Pandemie vorbei ist? War der jetzt nur für die Pandemie gedacht oder auch darüber hinaus?

P. Kaczor: Wir haben in den Gemeinden der GdG auch immer wieder Gottesdienste draußen. Da ist Kirmes, da ist Kinderfest, da ist Waldfest, Pfarrfest und so weiter. Den kann man immer noch einsetzen. Ich habe da nicht nur für die Corona-Zeit gedacht. Derzeit können wir 150 Leute nicht in einer Kirche unterbringen. Aber wie gesagt, der Anhänger soll weiter gute Dienste leisten.

Das Interview führte Michelle Olion.


Quelle:
DR