In der Bach-Familie gab es viele begabte Komponisten

Es muss nicht immer Johann Sebastian sein

Traumhaft schöne Melodien, raffinierte Kompositionstechnik: all das findet sich bei Johann Sebastian Bach. Aber auch bei einigen seiner Verwandten, denn Bach stammt aus einer großen Musikerdynastie - dessen Werke er sammelte.

Das Bachdenkmal steht vor der Thomaskirche in Leipzig. / © Jan Woitas (dpa)
Das Bachdenkmal steht vor der Thomaskirche in Leipzig. / © Jan Woitas ( dpa )

Im "Alt-Bachischen Archiv“ haben sich die schönsten Werke erhalten. Auszüge erklingen davon im Radioprogramm von DOMRADIO.DE am Sonntagabend ab  20 Uhr in der Sendung Musica.

Johann Sebastian Bach ist einer der berühmtesten Komponisten der Musikgeschichte. Seit seiner Wiederentdeckung für das breite Publikum im 19. Jahrhundert sind seine zahlreiche Komponisten nicht mehr wegzudenken aus dem musikalischen Betrieb. Sowohl seine weltlichen Instrumentalwerke als auch die geistliche Musik wird weltweit geschätzt und in zahllosen Konzerten oder bei Gottesdiensten aufgeführt.

Bach steht in langer Familientradition

Das Besondere: Bach ist nicht ein singuläres Genie, sondern er stammt aus einer Musikerfamilie, die in den Generationen vor ihm komponierte und musizierte und dies auch nach ihm bis weit in das 19. Jahrhundert tat. Bach pflegte das musikalische Erbe seiner Vorfahren und führte viele Werke von ihnen auf, zum Beispiel im Rahmen seiner Tätigkeit als Thomaskantor in Leipzig. 

Blick in die Leipziger Thomaskirche (shutterstock)

Einige Werke seiner Vorfahren sammelte er im sogenannten Alt Bachischen Familienarchiv – das wiederum hatte er von seinem Vater übernommen und gab es an seinen Sohn Carl Philipp Emanuel Bach weiter.

Veit Bach als "Urvater"

Als Urvater der Bach-Familie gilt Veit Bach, der Mitte des 16. Jahrhundert geboren wurde und der Ururgroßvater von Johann Sebastian Bach war. Die Familie war lutherisch und die Mitglieder – sofern sie professionelle Musiker wurden - Stadtmusiker oder Organisten.

Rund 300 Jahre existierte die Bachfamilie und brachte zahlreiche Komponisten und professionelle Musiker hervor. Vor allem im 17. Jahrhundert kann man an den Werken der Bachfamilie die spannende Entwicklung der Musik nach der Renaissance ablesen.

Denn die deutsche Musik stand in einem interessanten Spannungsfeld, die auch die Bach-Musiker betraf. Einerseits war die Familie evangelisch und dem lutherischen Choral verpflichtet. Andererseits gab es einen starken Einfluss aus dem katholischen Italien mit dem neuen Stil des Frühbarocks, der sich in der Opern- aber auch in der Kirchenmusik niederschlug. Zudem gab es die Tradition der Doppel- und Dreifachchöre, die auch in Deutschland bereitwillig an- und aufgenommen wurde. Und als drittes Element existierte das Madrigal bis weit in das 17. Jahrhundert, das vor allem die Ausdrucksmöglichkeiten der Musik ausreizte.

Alle diese Einflüsse mischen sich in den Werken der Bach-Familie und sorgen für so herausragende Werke.

Programm der Chorwerke aus der Bachfamilie in der Sendung Musica in DOMRADIO.DE ab 20 Uhr:

Johann Michael Bach: Halt, was du hast

Johann Christoph Bach: Der Mensch, vom Weibe geboren

Johann Bach: Unser Leben ist ein Schatten

Johann Michael Bach: Das Blut Jesu Christi

Johann Christoph Bach/Johann Sebastian Bach: Ich lasse dich nicht

 

Quelle:
DR