Zum 1700. Mal jährt sich am Samstag der Tag, an dem jüdische Bürgerinnen und Bürger im damaligen Reich offiziell als Teil der Gesellschaft anerkannt wurden. Ein Dekret Kaiser Konstantins, das in Köln erlassen wurde, ist das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mitteleuropa. In ganz Deutschland werden unter dem Motto #AufdasLeben 1700 Flaggen wehen, um daran zu erinnern und gleichzeitig ein starkes Zeichen für die Gegenwart zu setzen – auch am DOMFORUM.
In einem Grußwort unterstützt der derzeitge Leiter des Erzbistums Köln, der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser, die Aktion: "Jüdisches Leben gehört zu uns. Jüdisches Leben gehört zu Deutschland. Deswegen zeigt auch das Erzbistum Köln heute Flagge für ein lebendiges und vielfältiges Judentum hier und heute."
Stadtdechant: "Geschichte darf sich nicht wiederholen“
Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine unterstützt ebenfalls die Initiative #AufdasLeben: "Die Würde und der ,Wert’ eines jeden Menschen sind unantastbar und unmessbar! Wenn Menschen Menschen ausgrenzen, ausschließen und sogar bedrohen, muss in einer Demokratie die Mehrheit dafür aufstehen und einstehen, dass diese Kräfte nicht das gesellschaftliche Miteinander dominieren und Leben bedrohen oder zerstören können. Es ist an uns allen, besonders an uns Christinnen und Christen, dafür zu sorgen, dass in unserem Land und überall sonst Menschen in Sicherheit, Frieden und Freiheit leben können. Darum zeigen wir Flagge – gegen Antisemitismus und für das Leben! Wir werden nicht darin nachlassen, immer wieder an der Seite unserer jüdischen Glaubensgeschwister dafür einzutreten, dass sich die Geschichte in diesem Land nicht wiederholt!“
Auch Rainer Tüschenbönner, Leiter des DOMFORUMs, unterstützt die Initiative des Festjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" – #2021JLID : "Die jüdischen Gemeinden und die Menschen jüdischen Glaubens müssen unsere unbedingte Unterstützung haben, denn wir sind Geschwister im Glauben! Jede Form von Diskriminierung oder gar Hass, jeder Antisemitismus kann und darf in unserer Gesellschaft nicht toleriert werden. Deshalb: Flagge zeigen! Auf das Leben!“
"Selbstverständlicher Teil der Gesellschaft“
Diakon Jens Freiwald, Vertreter des Stadtdekanats und Vorstandsmitglied in der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, ruft zu Wachsamkeit und Zivilcourage auf: "Jüdisches Leben ist ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Dennoch sind Menschen jüdischen Glaubens und ihre Gemeinden immer wieder Ziele von Angriffen, Verleumdungen und Verschwörungstheorien. Deshalb gilt es nicht nur heute Flagge zu zeigen gegen Antisemitismus und Diskriminierung jeder Art. Auf das Leben!"
An der Aktion beteiligen sich zahlreiche öffentliche Einrichtungen, Landtage, Parteien, Synagogen, Kirchen, Schulen, Universitäten, Sportvereine, Volkshochschulen sowie der Zentralrat der Juden, Museen und Privatpersonen.
In Köln engagieren sich die evangelische und die katholische Kirche gegen Antisemitismus und unterstützen die Aktion #AufdasLeben. Neben dem Katholischen Stadtdekanat Köln zeigen auch der Evangelische Kirchenverband Köln und Region, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln (ACK) und der Katholikenausschuss in der Stadt Köln Flagge.
Das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – #2021JLID – wurde jüngst bis zum 31. Juli 2022 verlängert.