Sie sollten sich nicht auf eine Rolle als Minderheit festlegen lassen, sondern die Gesellschaft mitgestalten, hieß es am Samstag zum Abschluss eines zweitägigen Workshops in Berlin unter dem Motto "Neue Wege für die Christen im Nahen Osten".
Hoffnung auf bessere Zukunft geben
"Wir haben erlebt, wie ermutigend es für die Christen vor Ort ist, dass wir uns für ihre Situation in der arabischen Welt interessieren und mit konkreten Projekten engagieren", erklärte der Mainzer Weihbischof Udo Bentz, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz.
Unter den mehr als 30 Repräsentanten christlicher Kirchen aus sieben Ländern waren neben anderen Erzbischof Paul Sayagh, der Patriarchalvikar der Maroniten für Auswärtige Beziehungen, und Pastorin Najla Kassab, die Präsidentin der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, beide aus dem Libanon.
Intellektuelle und Theologen
Kassab betonte, die Kirchen müssten sich gemeinsam auf den Weg machen, "um die Würde der Menschen zu verteidigen und all jenen Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben, die an den Rand gedrängt wurden, seien es Jugendliche, Frauen oder Laien".
Der Workshop wurde unter anderem von der Arbeitsgruppe Naher Osten der Deutschen Bischofskonferenz und der kirchlichen Stiftung Pro Oriente aus Wien vorbereitet. Mit dabei waren auch Autorinnen und Autoren eines 2021 von christlichen Intellektuellen und Theologen im Libanon veröffentlichten Papiers unter dem Titel "Wir wählen das Leben in Fülle - Christen im Nahen Osten".
Zu den zentralen Thesen dieses Textes gehört, dass die Christen im Nahen Osten auf die sozialen und politischen Herausforderungen in ihren Ländern nicht mit einem Rückzug aus der Gesellschaft, sondern mit christlicher Hoffnung reagieren sollten.