Die Präsentation besteht demnach aus zwölf Wolldecken, in die sich Besucher wickeln können. Dafür knüpfe die italienische Künstlerin Simona Andrioletti an das Projekt "If It Feels Wrong It Is Wrong" an, das sie 2020 als Sensibilisierungskampagne hinsichtlich geschlechtsspezifischer Gewalt ins Leben gerufen habe, heißt es.
Im Stil von Fanzines
Laut Mitteilung stehen die gestrickten Motive auf den Decken in Kontrast zum Gefühl von Wärme und Geborgenheit der Merinowolle. Andrioletti spanne einen großen Bogen von der griechischen Mythologie bis in die Gegenwart und greife bekannte sexuelle Übergriffe in Geschichte und Gegenwart auf.
Die Decken sind den Angaben zufolge im Stil von Fanzines gestaltet. Diese Mitte der 1950er Jahre in den USA entstandenen Amateurmagazine richteten sich an Fans von Underground-Musik, unabhängige Literatur und Subkulturen.
Sie boten die Möglichkeit, eine Botschaft über ein kostengünstiges Medium einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Barriere "zwischen uns und der Außenwelt"
Am Rand der Decken befänden sich Metallösen, die miteinander verbunden und von mehreren Personen gleichzeitig verwendet werden könnten.
Trotz der starken Botschaften böten die Decken einen vorübergehenden sicheren Raum und würden so zu einer symbolischen Barriere "zwischen uns und der Außenwelt".
Die 1990 in Bergamo geborene Andrioletti lebt und arbeitet in München und Mailand. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Olaf Nicolai und Gregor Schneider und der Accademia di Belle Arti di Brera Milan bei Gianni Caravaggio.
Ihre Arbeiten wurden international in Museen und Kunstinstitutionen ausgestellt.