Dieses Privileg sei unter 70 Freiwilligen ausgelost worden, sagte die 20-Jährige in Krakau. Mit dabei war zudem als 14. Tischgast WJT-Sprecherin Dorota Abdelmoula. Was denn das päpstliche Lieblingsessen sei, hätten die Jugendlichen wissen wollen.
"Alles", habe Franziskus geantwortet - und die Begründung mit dem eisernen Magen gleich hinterhergeschoben.
"Ein Tisch wie bei einer Familie"
Im erzbischöflichen Palais seien drei Gänge serviert worden: Suppe, Fleisch mit Reis und danach Kuchen. Das Mittagessen habe eine Stunde und zwanzig Minuten gedauert, berichtete Vatikansprecher Federico Lombardi. Vom Weltjugendtagskomitee hieß es, dass von jedem Kontinent Freiwillige eingeladen worden seien, dazu zwei Polen.
Anna, die seit März in Krakau als Langzeitfreiwillige dabei ist und ein Urlaubssemester eingelegt hat, hat auch einige Zeit nach der gemeinsamen Mahlzeit einen roten Kopf vor Aufregung. "Es ist unglaublich", sagte sie. Ob der Papst so war, wie sie sich ihn vorgestellt hat? "Ja. Eigentlich noch besser. Er ist ein ganz lieber Mensch." Und sehr fröhlich noch dazu, es seien auch Witze erzählt worden. Am Anfang war sie nach eigenem Bekunden "total gestresst und nervös". Aber dann: "Es war ein Tisch wie bei einer Familie."
Ewige Jugend im Kopf
Franziskus habe Italienisch gesprochen, ein Übersetzer habe seine Worte ins Englische übertragen. Anna hatte Gelegenheit, auch auf Deutsch mit ihm zu sprechen. Denn schließlich hat der Papst in den 1980er Jahren in Boppard und Rotenburg ob der Tauber über das Goethe- Institut Deutsch gelernt. Anna sagte, sie habe zum Beispiel wissen wollen, was für das katholische Kirchenoberhaupt das Gebet bedeute. "Er sagte, dass er dann mit Gott redet."
Aber auch Musik sei ein Thema gewesen, berichtete Anna. Er höre am liebsten Wagner, verriet der Papst. Am Ende des Essens hat sie einen weißen Rosenkranz bekommen. An die Jugend gewandt, habe Franziskus gesagt: "Ich wünsche mir, dass ihr immer jung bleibt." Im Kopf.