Das sei der höchste Wert seit 2011. Seit 2010 hatte es zuvor auf einem Zufriedenheitsplateau um die 7,0 Punkte verharrt. Die positive Entwicklung in Deutschland korrespondiere mit dem positiven Trend in Europa. Laut den Daten des Eurobarometers für das Jahr 2015 bewerten die Europäer ihre Zufriedenheit besser als im Jahr zuvor. Diese liege im Durchschnitt bei 6,7 Punkten und damit 0,2 Punkte höher als 2014. Den Tiefpunkt hatten die Europäer 2013 mit 6,2 Punkten erreicht. Europaweit liegt Deutschland vor Belgien und hinter Malta auf den neuen Platz.
Westdeutsche glücklicher
Den Ausschlag für den diesjährigen "Glückssprung" in Deutschland geben danach die Westdeutschen. Sie verbesserten ihre Lebenszufriedenheit auf 7,16. Die Ostdeutschen seien geringfügig unglücklicher geworden und lägen aktuell bei 6,88 Punkten. Damit habe sich der Abstand zwischen Ost- und Westdeutschland beim Glücksempfinden auf 0,28 Punkte vergrößert. Die objektiven Wirtschaftsdaten erklärten den diesjährigen Rückgang des ostdeutschen Glücksniveaus nicht, denn sowohl das Bruttoinlandprodukt pro Kopf als auch die Arbeitslosenquote hätten sich im Osten deutlich mehr als im Westen verbessert.
Schleswig-Holstein am glücklichsten
Spitzenreiter unter den 19 deutschen Regionen bleibt 2016 laut Glücksatlas schon zum vierten Mal in Folge Schleswig-Holstein, das seine Führung auf 7,41 Punkte ausbauen konnte. Franken belegt danach aktuell den zweiten Platz (7,22 Punkte) nach den Plätzen 13 (2013), neun (2014) und fünf (2015), und setzt so seine Aufwärtsdynamik fort.
Knapp dahinter kommt die Region Niedersachsen/Nordsee (7,22 Punkte), die wie schon im vergangenen Jahr den dritten Platz einnimmt. Es folgen Baden (7,21 Punkte), Hessen (7,20) und Hamburg (7,20).
Hamburg sei allerdings 2011 Nummer eins gewesen und inzwischen auf den sechsten Rang abgerutscht. Die ostdeutschen Regionen konnten sich zwar verbessern - am stärksten Thüringen (6,94) -, stehen aber weiterhin am Ende des Rankings. Berlin (6,85) sackt auf Platz 14 ab, Sachsen (6,88) hält den 15. Platz. Letzter ist Mecklenburg-Vorpommern (6,77 Punkte), knapp hinter Sachsen-Anhalt (6,78 Punkte).
Deutliche Mehrheit sieht Deutschland weltoffen und tolerant
Beim diesjährigen Schwerpunktthema "kulturelle Vielfalt" erklärten 75 Prozent der Befragten, sie sähen Deutschland als weltoffenes und tolerantes Land, lediglich 19 Prozent sahen das nicht so. Zwischen Offenheit und Lebenszufriedenheit gebe es eine klare Beziehung: Je toleranter ein Mensch sei, desto zufriedener sei er mit seinem Leben.
38 Prozent der Befragten, die sich als "besonders tolerant" bezeichneten, gäben auf der Zufriedenheitsskala (0 bis 10) die höchsten Werte neun oder zehn an, während lediglich 16 Prozent der "wenig toleranten" Gruppe die höchsten Zufriedenheitswerte erziele.