Diakonie kritisiert den Abwurf von Hilfsgütern über Gaza

"Wenig effizient"

Der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe hat sich kritisch zum Abwurf von Hilfsgütern über dem Gaza-Streifen geäußert. Stattdessen plädiert Martin Keßler für eine Verdopplung der täglichen Hilfslieferungen von und mit Lastwagen.

Bundeswehr wirft Hilfsgüter für Gazastreifen ab / © Sherifa Kästner/Bundeswehr (dpa)
Bundeswehr wirft Hilfsgüter für Gazastreifen ab / © Sherifa Kästner/Bundeswehr ( dpa )

Es sei wenig effizient, wenn die "Dinge ungeordnet irgendwo hinfallen", sagte Keßler am Montag im Deutschlandfunk. Ziel müsse eine Öffnung der Grenzübergänge sein, so dass täglich rund 500 Lastwagen pro Tag über Land in das Gebiet gelangen, wie es vor dem Hamas-Überfall am 7. Oktober vergangenen Jahres der Fall war. Derzeit seien es rund 270 Lkw-Lieferungen täglich.

Derzeit herrsche im Gaza-Streifen "das blanke Chaos", sagte Keßler. Ohne eine Feuerpause, ohne eine "halbwegs sortierte Situation" sei es extrem schwierig, die Menschen zu versorgen.

Asselborn warnt vor historischen Fehlern zur Lage im Gazastreifen

Der scheidende luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat eine klare Sprache der Europäischen Union gegenüber Israel gefordert. Es stimme zwar, dass die Hamas Krankenhäuser als Schutzschilde nutze, sagte er am Montag bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel.

Man müsse aber dennoch auch den Mut haben, den Freunden in Israel zu sagen, dass man Hilfsorganisationen wie den Ärzten ohne Grenzen und dem Chef der Weltgesundheitsorganisation zuhören müsse.

Palästinenser tragen ein Kind aus dem von einem Raketenangriff getroffenen Ahli Arab Krankenhaus in Richtung Al-Shifa Krankenhaus im Gazastreifen.  / © Mohammad Abu Elsebah (dpa)
Palästinenser tragen ein Kind aus dem von einem Raketenangriff getroffenen Ahli Arab Krankenhaus in Richtung Al-Shifa Krankenhaus im Gazastreifen. / © Mohammad Abu Elsebah ( dpa )
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epd