Diakonie und Kirche starten Aktion "wärmewinter"

"Wärmende Orte" schaffen

Die Evangelische Kirche in Deutschland und die Diakonie Deutschland wollen in diesem Herbst und Winter ihre Türen öffnen. So will man "wärmende Orte" angesichts der hohen Belastung durch die gestiegenen Energiepreise schaffen.

Aufwärmen in einer kirchlichen Einrichtung / © Harald Oppitz (KNA)
Aufwärmen in einer kirchlichen Einrichtung / © Harald Oppitz ( KNA )

Im Rahmen der Aktion #wärmewinter sollen Betroffene Hilfe erhalten und sich über ihre Rechte informieren können, wie die EKD und die Diakonie am Dienstag in Hannover mitteilten. Außerdem solle die Aktion auf die bereits bestehenden Angebote von Diakonie und Kirche hinweisen, etwa die Allgemeine Sozialberatung oder die Schuldnerberatung.

Annette Kurschus / © Sina Schuldt (dpa)
Annette Kurschus / © Sina Schuldt ( dpa )

Viele Menschen sorgten sich "vor der fühlbaren Kälte in den eigenen vier Wänden und vor der bürokratischen Kälte in den Kündigungsschreiben von Energieversorgern und Vermietern", meinte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus. Den Kirchen komme in diesem Winter eine besondere Verantwortung zu. Sie seien "dazu gerufen, der Kälte mit Herzenswärme zu begegnen", so die westfälische Präses. "Es gilt, unsere Räume all jenen zu öffnen, die Hilfe benötigen, und uns für diejenigen einzusetzen, deren Stimmen nicht gehört werden."

Niemanden in der Kälte allein lassen

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie erklärte: "Mit dem #wärmewinter wollen wir ein Zeichen setzen, dass Kirche und Diakonie niemanden alleine in der Kälte stehen lassen." Sie wendeten sich zugleich gegen "populistische Versuche, unsere Gesellschaft zu spalten". Lilie äußerte die Hoffnung, dass sich viele weitere lokale Initiativen und Kirchengemeinden anschlössen, weitere Angebote schafften und sich untereinander und mit der Diakonie vor Ort vernetzten.

Ulrich Lilie / © Harald Oppitz (KNA)
Ulrich Lilie / © Harald Oppitz ( KNA )

An diejenigen, "die sich keine finanziellen Sorgen machen müssen und die steuerlichen Entlastungen der Regierung, wie die 300 Euro Energiepauschale, gar nicht benötigen", appellierte der Diakonie-Präsident: "Geben sie es direkt an die Mitmenschen weiter, die es dringender benötigen - über eine Spende an eine soziale Einrichtung, eine Initiative oder die direkte Unterstützung der Nachbarn."

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
KNA