Diakoninnenweihe war für Ordensfrau Minimalziel bei Weltsynode

"Kunst des Möglichen"

Sie steht zwischen Frust und Beharrlichkeit. Wenn in der katholischen Kirche wenig möglich scheint, lohnt sich laut Schwester Edith-Maria Magar stetes Drängen und das Ergreifen "jedes Zipfels, der sich uns Frauen bietet".

Forderung nach der Frauenweihe. / © Julia Steinbrecht/KNA (KNA)
Forderung nach der Frauenweihe. / © Julia Steinbrecht/KNA ( KNA )

Das "Minimalziel" der Diakonenweihe für Frauen wurde bei der Weltsynode in Rom nicht erreicht. Das zeigt laut Schwester Edith-Maria Magar, dass das "Mögliche" in der katholischen Kirche oftmals sehr eingeschränkt sei, so die ehemalige Generaloberin (2012 bis 2024) der Waldbreitbacher Franziskanerinnen (Rheinland-Pfalz) der österreichischen Wochenzeitung "Die Furche" im Vorfeld einer Ordenstagung in Wien. Die Ordensgemeinschaften Österreichs beschäftigen sich bei ihrer Jahrestagung (25. bis 28. November) mit der "Kunst des Möglichen".

Sr. Edith-Maria Magar  / © A. Dlugos (Netzwerk Diakonat der Frau)
Sr. Edith-Maria Magar / © A. Dlugos ( )

Die Franziskanerin sieht laut Zeitungsbericht im Abschlusspapier der Weltsynode aber auch viele Möglichkeiten und Chancen für nationale Bischofskonferenzen, in ihren Zuständigkeitsbereichen glaubwürdige synodale Formate zu etablieren. Als Beispiel habe sie die Errichtung eines Synodalen Rates in Deutschland benannt, der vorab lange von Rom blockiert worden sei.

"Qualifiziert und in der Lage"

Magar sagte wörtlich: "Schon seit Jahrhunderten beweisen Ordensfrauen, dass sie qualifiziert und in der Lage sind, komplexe Institutionen zu leiten." Sie würden etwa zum Orden gehörende Sozial-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen managen. Immer wieder werde betont, dass Leitungspositionen für Frauen geöffnet werden sollten. "Aber den Zugang zu Weiheämtern, zu denen sich nicht nur Ordensfrauen berufen wissen, verweigert man uns", erklärte die Franziskanerin.

Für sie bestehe die "Kunst des Möglichen" darin, "jeden Zipfel, der sich uns Frauen bietet, zu ergreifen". Dieses Drängen habe letztlich dazu geführt, dass der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die Forderung nach einer sakramentalen Diakoninnenweihe in die Bischofskonferenz, in die Versammlungen des Synodalen Weges und in die Weltsynode in Rom eingebracht habe.

Fahrplan der vom Papst ausgerufenen weltweiten Synode

Papst Franziskus hat einen weltweiten synodalen Prozess eröffnet. Um die Kirche insgesamt synodaler zu machen, soll über die für Herbst 2023 in Rom geplante Bischofssynode zunächst auf diözesaner, dann auf kontinentaler Ebene beraten werden. Thema der Beratungen ist "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission". Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert den Zeitplan:

9./10. Oktober 2021: Im Vatikan eröffnet Papst Franziskus mit Reflexion, Gebet und Messe die Synode; sie trägt den Titel "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission"

Papst Franziskus hält einen Rosenkranz beim Gottesdienst zum Abschluss der Weltsynode / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus hält einen Rosenkranz beim Gottesdienst zum Abschluss der Weltsynode / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA