Das "Minimalziel" der Diakonenweihe für Frauen wurde bei der Weltsynode in Rom nicht erreicht. Das zeigt laut Schwester Edith-Maria Magar, dass das "Mögliche" in der katholischen Kirche oftmals sehr eingeschränkt sei, so die ehemalige Generaloberin (2012 bis 2024) der Waldbreitbacher Franziskanerinnen (Rheinland-Pfalz) der österreichischen Wochenzeitung "Die Furche" im Vorfeld einer Ordenstagung in Wien. Die Ordensgemeinschaften Österreichs beschäftigen sich bei ihrer Jahrestagung (25. bis 28. November) mit der "Kunst des Möglichen".
Die Franziskanerin sieht laut Zeitungsbericht im Abschlusspapier der Weltsynode aber auch viele Möglichkeiten und Chancen für nationale Bischofskonferenzen, in ihren Zuständigkeitsbereichen glaubwürdige synodale Formate zu etablieren. Als Beispiel habe sie die Errichtung eines Synodalen Rates in Deutschland benannt, der vorab lange von Rom blockiert worden sei.
"Qualifiziert und in der Lage"
Magar sagte wörtlich: "Schon seit Jahrhunderten beweisen Ordensfrauen, dass sie qualifiziert und in der Lage sind, komplexe Institutionen zu leiten." Sie würden etwa zum Orden gehörende Sozial-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen managen. Immer wieder werde betont, dass Leitungspositionen für Frauen geöffnet werden sollten. "Aber den Zugang zu Weiheämtern, zu denen sich nicht nur Ordensfrauen berufen wissen, verweigert man uns", erklärte die Franziskanerin.
Für sie bestehe die "Kunst des Möglichen" darin, "jeden Zipfel, der sich uns Frauen bietet, zu ergreifen". Dieses Drängen habe letztlich dazu geführt, dass der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die Forderung nach einer sakramentalen Diakoninnenweihe in die Bischofskonferenz, in die Versammlungen des Synodalen Weges und in die Weltsynode in Rom eingebracht habe.