Dichtes Programm bei Papstreise nach Luxemburg und Belgien

Leuven, Brüssel und Luxemburg

Nur selten bereist Papst Franziskus Länder in Europa. Ende September ist aber wieder so weit. Im Zentrum stehen zwei Universitäten in Belgien. Auch das Großherzogtum Luxemburg will er besuchen, wie das Programm nun zeigt.

Blick auf die Altstadt von Leuven / © canadastock (shutterstock)
Blick auf die Altstadt von Leuven / © canadastock ( shutterstock )

Sieben Ansprachen an dreieinhalb Tagen stehen auf dem Programm der Papstreise nach Luxemburg und Belgien, das der Vatikan am Freitag bekanntgegeben hat. Die Reise beginnt am Donnerstag (26. September) in Luxemburg und endet am Sonntagmittag (29. September) in Brüssel.

Papst Franziskus winkt lachend aus dem Papamobil / © Pablo Esparza/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus winkt lachend aus dem Papamobil / © Pablo Esparza/CNS photo ( KNA )

Höhepunkte und eigentlicher Anlass der Reise sind zwei Reden des Papstes in der flämischen katholischen Universität von Löwen (Leuven) sowie in der französischsprachigen katholischen Universität von Louvain-La-Neuve. Beide Universitäten feiern demnächst das 600. Jahr ihres einst gemeinsamen Bestehens. Im letzten Viertel des 20.

Jahrhunderts war die Universität von Löwen Hochburg der sogenannten Befreiungstheologie, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der katholischen Kirche in Lateinamerika nahm, von wo Papst Franziskus stammt.

Treffen mit Großherzog und König

Neben den Ansprachen vor Studierenden und Lehrkräften wird die Predigt bei der großen Freiluftmesse im König-Baudouin-Stadion in Brüssel am Sonntagvormittag ein weiterer Höhepunkt sein.

In Luxemburg sind keine Gottesdienste geplant, lediglich eine Begegnung mit Katholiken in der Kathedrale der Stadt Luxemburg. In beiden Ländern trifft der Papst außerdem die gekrönten Oberhäupter und die jeweiligen Regierungschefs. Besuche von EU-Institutionen stehen nicht auf dem Programm.

Belgien und Luxemburg waren bis Ende des 20. Jahrhunderts stark katholisch geprägte Länder mit einem Katholikenanteil von über 70 Prozent. In beiden Staaten ist der Einfluss der Kirche seit einigen Jahren deutlich zurückgegangen.

Altstadt von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski (shutterstock)
Altstadt von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski ( shutterstock )

In Luxemburg wurde 2015 ein Vertrag unterzeichnet, der eine Trennung von Staat und Kirche vorsieht. In Belgien zahlt hingegen der Staat weiter die Gehälter der Geistlichen aller Regionsgemeinschaften. Im Königreich haben zudem mehrere Missbrauchsskandale den Ruf der katholischen Kirche schwer beschädigt.

Für Franziskus ist es die zweite Auslandsreise in diesem Jahr. Zuvor steht für den 87-Jährigen vom 2. bis 13. September der Besuch in Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur an.

Kirche in Belgien

Belgien hatte in der jüngeren Kirchengeschichte große Bedeutung als Stätte der wissenschaftlichen Theologie und in der Mission. Nach den Missbrauchsskandalen steht zuletzt wie anderswo eher Krisenbewältigung im Zentrum. Vor allem die Universität Löwen (Leuven/Louvain) ist eine europaweit renommierte Stätte der wissenschaftlichen Theologie und speziell der Missionstheologie. Sie verlor allerdings etwas von ihrem Nimbus im flämisch-wallonischen Sprachenstreit der 1960er Jahre und durch die sprachliche und räumliche Trennung in zwei Hochschulen.

Symbolbild Kreuz im Licht / © Kanjana Kawfang (shutterstock)
Symbolbild Kreuz im Licht / © Kanjana Kawfang ( shutterstock )
Quelle:
KNA