Der Geburtsort Jesu in Bethlehem ist gerade einmal zehn Kilometer von hier entfernt. Auf der Via Dolorosa in der Altstadt hat Jesus Christus sein Kreuz getragen. In der Grabeskirche soll er bestattet worden sein. Das ist Grund genug für Pilger aus aller Welt, in den Kar- und Ostertagen nach Jerusalem zu kommen. In diesem Jahr noch mehr als sonst: Der Oster-Termin der westlichen Kirche und der orthodoxen Kirche fallen 2017 auf den gleichen Zeitpunkt. Es wird also noch voller. Und auch die Grabeskirche erstrahlt in neuem Glanz. Das erste Mal seit Jahrzehnten wurden das Grab und die Kirche von Grund auf saniert. Nun sehen es zum anstehenden Osterfest das erste Mal wieder Pilger aus aller Welt. domradio.de ist mit Reporter Renardo Schlegelmilch in den Kar- und Ostertagen direkt vor Ort. Wir berichten ab Palmsonntag über die Feierlichkeiten.
Geschichte wird lebendig
Obwohl über das ganze Jahr Gläubige wie Touristen hierhin pilgern, sieht Jerusalem die meisten Touristen an den Ostertagen. Hier gehören die Stätten der letzten Lebenstage Jesu Christi für die Menschen zum Alltag. Vom Ölberg zieht am Palmsonntag die Palmprozession in die Jerusalemer Altstadt, genau wie vor 2.000 Jahren die Menschen Christus jubelnd mit Palmwedeln empfangen haben. Auf dem Zionsberg, wo sich heute die deutsche Benediktiner-Abtei Dormitio befindet, haben Jesus und seine Jünger das letzte Abendmahl gefeiert. Sein Kreuz hat er über die Via Dolorosa zum Berg Golgotha getragen, wo er gekreuzigt wurde.
Ökumene in Jerusalem
Trotz der vielen Konflikte zwischen den Weltreligionen ist Jerusalem das beste Beispiel dafür, wie Nachbarschaft und Zusammenarbeit zwischen den Religionen und Konfessionen funktionieren kann. So teilen sich vier verschiedene Konfessionen gemeinsam die Verwaltung der Grabeskirche. Gemeinsam haben sie auch die aktuelle Renovierung des Grabes organisiert. Aber auch die anderen Religionen spielen hier eine wichtige Rolle. Der Schlüssel zur Grabeskirche wird seit dem Mittelalter von einer muslimischen Familie verwaltet. Generation für Generation übergibt sie seitdem jeden Morgen den Schlüssel in einem festgelegten Ritual den Franziskaner-Brüdern, die hier im Morgengrauen die Türen öffnen.
Die domradio.de-Osteraktion
domradio.de berichtet nicht nur vom Osterfest in Jerusalem, sondern bringt auch Ihre Gebetsanliegen ins Heilige Land. In Zusammenarbeit mit den Brüdern der Dormitio-Abtei und in Anlehnung an deren alljährliche Weihnachtsaktion, sammelt domradio.de Namen und Gebetsanliegen von Hörern und Usern, lässt diese in der Feier der Osternacht segnen und bringt sie am Morgen des Ostersonntags in die Grabeskirche.
"Die Bibel lehrt uns, dass der Name eines Menschen nicht nur ein Wort ist, sondern die ganze Person symbolisiert," sagt der Prior-Administrator der Abtei, Pater Nikodemus Schnabel, "deswegen bringen wir mit den Namen und Gebetsanliegen jeden Menschen, der auf der Schriftrolle eingetragen ist, ganz persönlich hierhin und beten für ihn." Teilnehmen kann jeder ganz einfach per Mail an ostern@domradio.de, per Telefon unter 0221-258860 oder per Post an domradio.de, Domkloster 3, 50667 Köln. Über die Sammlung und Segnung berichten wir dann bis Ostermontag direkt vor Ort in Jerusalem.