Kirche will Zwangskonversion Minderjähriger bekämpfen

Die Erzdiözese Karatschi zieht vor Gericht

Die katholische Kirche im mehrheitlich islamischen Pakistan will juristisch gegen die Zwangskonversion minderjähriger Mädchen zum Islam vorgehen. Die Kirche will einen Gerichtsentscheid erreichen, um die unübersichtliche Situation zu klären.

Pakistanische Flagge / © Design_Bank (shutterstock)

Das sagte der Generalvikar der Erzdiözese Karatschi, Saleh Diego, dem asiatischen Pressedienst Ucanews am Dienstag. "Wir reichen eine Petition ein, um diese Angelegenheit ein für allemal zu klären", so Diego. Minderjährige könnten weder nach kirchlichem noch nach internationalem Recht ihre Religionszugehörigkeit ändern. "In Pakistan folgen Kinder unter 18 Jahren dem Glauben, den ihre Eltern praktizieren", so Diego.

Am Montag hatte eine neugebildete Rechtskommission der Erzdiözese Karatschi unter der Leitung von Kardinal Joseph Coutts die zunehmende Zahl von Zwangskonversionen zum Islam und Zwangsverheiratung junger Mädchen aus religiösen Minderheiten verurteilt.

Entführungen und Zwangsverheiratungen in vierstelliger Höhe

Aktueller Anlass für die Initiative der Kirche ist der Fall der 13-jährigen Katholikin Arzoo Raya, die in Karatschi von einem 44-jährigen Muslim entführt, zum Islam gebracht und mit ihm verheiratet worden war. Ein Gericht in Karatschi will noch in diesem Monat die Frage klären, ob das Mädchen unter Zwang oder aus freien Stücken zum Islam übertrat und die Ehe einging.

Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen werden in Pakistan jährlich mehr als 1.000 christliche oder hinduistische Mädchen entführt und zum Islam zwangskonvertiert.


Quelle:
KNA