Kardinal Dolan hält Trump für Anstifter der Gewalt

"Die Flammen geschürt"

New Yorks Kardinal Timothy Dolan gibt US-Präsident Donald Trump die Schuld an dem gewaltsamen Eindringen seiner Anhänger in das Kapitol. Der Mann, der für Recht und Ordnung im Staat verantwortlich sei, habe selbst "die Flammen geschürt".

Kardinal Timothy M. Dolan, Erzbischof von New York / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Timothy M. Dolan, Erzbischof von New York / © Paul Haring ( KNA )

Das erklärte Dolan in einem Video, das er am Sonntag (Ortszeit) über seinen Twitter-Account postete.

Dolan verurteilt in seiner Kritik auch sogenannte "Besserwisser, die schreien und brüllen und uns sagen, was wir zu tun haben". Es blieb offen, wen der ehemalige Verbündete Trumps in der katholischen Bischofskonferenz der USA damit meinte. Sie würden "Kerosin in das Feuer der Gewalt gießen".

Enge Kontakte zu Trump

Seine späte Reaktion auf den Sturm des Kongresses erklärte Dolan mit seiner Rückkehr von einer Klausur, die ihn "von den turbulenten Ereignissen der letzten Woche abgeschirmt" habe. Bei dem gewaltsamen Eindringen von Trump-Anhängern in das Innere des Kapitols waren insgesamt fünf Menschen ums Leben gekommen. Dolan unterhielt enge Kontakte zu dem Amtsinhaber und sah sich dafür in Teilen der Kirche massiver Kritik ausgesetzt.

Papst Franziskus betete am Sonntag für die Opfer der Unruhen und "diejenigen, die der kürzliche Aufstand erschüttert hat". Der Papst verlangte ein Ende der Gewalt und "eine Verurteilung dieser Bewegung". Gewalt lasse sich durch nichts rechtfertigen.


Kardinal Timothy M. Dolan (l.) neben Donald Trump (Archiv) / © Gregory A. Shemitz/CNS photo (KNA)
Kardinal Timothy M. Dolan (l.) neben Donald Trump (Archiv) / © Gregory A. Shemitz/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA