Das sagte der Bundesgesundheitsminister der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Nur so gelinge dann auch Integration. Komplizierte Biografien und Mehrsprachigkeit seien kein Widerspruch zu einer deutschen Identität. Wer die Grundwerte dieses Landes teilen, sich einbringen und mit daran arbeiten wolle, dass es allen so gut wie möglich gehe, sei "in einem modernen Sinne patriotisch". Jede und jeder, der diese Werte ablehnt, "ist es nicht".
Zugleich warnte der CDU-Politiker vor "falsch verstandener Toleranz" gegenüber fremden Kulturen. "Ich will keine Macho-Kultur akzeptieren, die Männern den Vorrang einräumt. Ich möchte nicht, dass der Antisemitismus mancher Migranten schleichend zum Alltag wird", erklärte der Minister. "Zwangsheiraten und Ehrenmorde sind Verstöße gegen unsere Werte, gegen die wir entschieden vorgehen müssen."
"Ungute Gleichgültigkeit"
Spahn verurteilte die "ungute Gleichgültigkeit", die gegenwärtig zu beobachten sei. Dies gefährde eine "offene Gesellschaft". Es sei das hohe Maß an Freiheit und Zusammenhalt, das Deutschland so attraktiv mache. Viele Millionen Menschen übernähmen Ehrenämter und stärkten so ein Gefühl für Heimat, für Verbundenheit mit Sprache und Kultur. "Das ist ein Schatz, den wir hüten müssen", sagte der CDU-Politiker.
Spahn wird sich am Donnerstag auf einer CDU-Regionalkonferenz in Bremen zusammen mit seinen Mitbewerbern Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz den Fragen der Unions-Basis stellen.