Die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine hat ein neues Oberhaupt

Benedikt XVI. bestätigt

Swjatoslav Schewtschuk , bislang Weihbischof in Argentinien, ist neues Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine. Papst Benedikt XVI. bestätigte dessen Wahl zum Großerzbischof von Kiew-Halytsch durch die in Lviv tagende Bischofssynode.

 (DR)

Der 40-jährige Schewtschuk, seit 2010 Apostolischer Administrator der argentinischen Diözese Buenos Aires, ist der jüngste unter den 49 Bischöfen der Kirche. Das neue Großerzbischof Schewtschuk wurde am 5. Mai 1970 in der Westukraine geboren. 1994 wurde er zum Priester geweiht, 2009 zum Bischof. Von 2002 bis 2005 unterstützte er das bisherige Oberhaupt, Kardinal Lubomyr Husar (78), als Sekretär; danach leitete er für knapp zwei Jahre das Priesterseminar in Lviv. In Buenos Aires war er seit 2009 Weihbischof, seit 2010 Administrator. 1999 promovierte er in Rom in Moraltheologie.



Schewtschuk wird am Sonntag in der noch in Bau befindlichen Kiewer Kathedrale in sein neues Amt eingeführt. Für kommende Woche ist nach Angaben des ukrainischen katholischen Informationsdienstes RISU ein Besuch des Großerzbischofs beim Papst vorgesehen. Der Kirchenvorsitz ist mit der Leitung des Hauptstadtbistums verbunden. Das 2001 eigentlich auf Lebenszeit gewählte Oberhaupt Husar war Anfang Februar aus Gesundheitsgründen mit Zustimmung des Papstes zurückgetreten.



Zur griechisch-katholischen Kirchen bekennen sich nach kirchenoffiziellen Angaben rund sieben Millionen Mitglieder. Davon leben etwa 1,5 Millionen im Ausland, wo mehr als die Hälfte der Diözesen und Exarchate liegen. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Die Gottesdienste feiern die ukrainischen Unierten im sogenannten byzantinischen, ostkirchlichen Ritus.