DOMRADIO.DE Herr Fröhlich, in Sankt Severin wird Ihre Kölsche Messe uraufgeführt. Wie kam es dazu, eine kölsche Messe zu komponieren?
Janus Fröhlich (Gründungsmitglied und ehemaliger Schlagzeuger der "Höhner"): Die Idee ist alt. Ich habe die vor 50 Jahren schon gehabt. Da habe ich schon angefangen. Jetzt habe ich sie erst umgesetzt, weil zum 200-Jährigen der Roten Funken 23 da war die Idee da, dass auf Kölsch zu machen. Und das war für mich natürlich ein Ansporn. Und daraus ist dann jetzt diese kölsche Messe entstanden. Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei auf Kölsch, aber mit moderner Musik. Das klingt so ein bisschen wie "Sister Act" bzw. wie "Jesus Christ Superstar".
DOMRADIO.DE Man reiht sich ja mit so einer Messe wirklich in eine große musikalische Tradition ein. Das ist ja irgendwie auch starr von den Texten und vom Ablauf. Was für Möglichkeiten hat man, sich da auszutoben als Komponist?
Fröhlich: Die Idee ist, der Gospel ist im Hintergrund, und zwar "Call and Response" – das heißt also der Ruf und die Antwort. Die Komposition ist so angelegt, dass also der Zelebrant praktisch die Gemeinde ansingt und die Gemeinde ihm dann antwortet. Das ist die Besonderheit bei der "Kölschen Mess", dass es also eine Mitsingmesse ist. Spannend – und wir freuen uns eigentlich drauf. Natürlich ist das mit dem Mundlappen (der Maske) vor dem Gesicht nicht so ganz toll, aber wir machen es einfach.
DOMRADIO.DE Sie haben jetzt diese Messe komponiert. Haben Sie auch die Hoffnung, dass sie weiter gesungen wird? Es gibt ja viele Mundart-Messen hier in der Region. Hoffen Sie, dass die ihre Runden zieht?
Fröhlich: Es ist ja die erste richtig komponierte Messe. Es ist also jetzt nicht einfach nur eine Mundart-Messe auf Kölsch, sondern es sind die kölschen Texte, die liturgischen Texte mit neu komponierter Musik. Also es ist etwas wirklich Einzigartiges, eine Uraufführung, die heute stattfindet und da freue ich mich schon richtig drauf.
DOMRADIO.DE Was ist das für ein Sound, den man da erwarten kann? Wo haben Sie da musikalisch angegriffen?
Fröhlich: Es ist die Beatmusik der der 60er, Anfang 70er-Jahre. Also ein bisschen rockig. Und Menschen, die sich in der Zeit auskennen, werden bestimmt einige Anklänge feststellen.
Das Interview führte Alexander Foxius.