Die Studie solle "die Rahmenbedingungen einer historischen Aufarbeitung sexueller Ausbeutung im kirchlichen Umfeld seit der Mitte des 20. Jahrhunderts evaluieren", meldete am Montag das Portal kath.ch. Verantwortlich sind die beiden Historikerinnen Monika Dommann (55) und Marietta Meier (55) von der Universität Zürich.
Zu den Auftraggebern der Studie gehören neben der Schweizer Bischofskonferenz die Katholischen Ordensgemeinschaften der Schweiz (KOVOS) sowie die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ). Für die Untersuchung stehen den Angaben zufolge maximal 377.000 Franken (363.000 Euro) zur Verfügung.
Unabhängige Forschung
"Die Wahrheit muss ans Licht", sagte der zuständige Bischof Joseph Bonnemain, der die Studie bereits im Sommer angekündigt hatte. Der Bischof von Chur warb zugleich um Verständnis dafür, dass die Verhandlungen vergleichsweise lange dauerten. "Der Erzbischof von Köln kann sagen: Ich mache eine Studie – und kann loslegen. In der Schweiz müssen die Bischöfe und die einzelnen Landeskirchen in Dialog treten", so der Bischof.
"Wir sind jetzt zwar später dran, haben dafür aber auch eine Stärke: Wir haben die Orden mit an Bord", fügte Bonnemain hinzu. Diese seien etwa bei der MHG-Studie der deutschen Bischöfe nicht berücksichtigt worden. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher arbeiteten völlig unabhängig. "Wir nehmen auf die Publikation keinen Einfluss." Bonnemain weiter: "Ich hoffe sehr, dass das Pilotprojekt die Basis gibt für weitere, umfassendere Studien."