Die norddeutsche Diözese hat eine Stabsstelle für Prävention, Intervention und Aufarbeitung eingerichtet, wie sie am Montag mitteilte. Zudem solle die neue Organisationseinheit unter anderem die Strategie des Bistums im Umgang mit sexualisierter Gewalt weiterentwickeln.
Neue Zusammenarbeit
Die bisherige Fachstelle Prävention ist in die neue Stabsstelle eingegliedert, wie es hieß. Auch die Referentin des bischöflichen Beraterstabes in Fragen sexualisierter Gewalt sei in den neuen Bereich integriert. Neu sei die Zusammenarbeit mit den für Prävention zuständigen Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes der Diözese.
Leiter des Teams aus sechs Personen sei Martin Richter, der damit auch das Amt des Präventionsbeauftragten übernehme. Der 58-Jährige stand bislang dem Fachbereich Jugendpastoral im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim vor.
"Es geht bei der Stabsstelle um das Zueinander und Miteinander der drei Bereiche", sagte Richter. "Wenn wir Risikofaktoren erkennen, können wir das in unser präventives Handeln implementieren."
Soll noch mehr Fokus bringen
Generalvikar Martin Wilk erklärte: "Die Aufarbeitung und Vorbeugung sexualisierter Gewalt sowie die schnelle und richtige Reaktion auf Verdachtsfälle sind unabdingbar für einen angemessenen Umgang mit diesem ernsten Thema. Die neue Stabsstelle und die damit verbundene Schaffung einer Leitungsstelle in Vollzeit geben diesem wichtigen Tätigkeitsfeld noch mehr Gewicht."
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hatte bei seiner Amtseinführung 2018 erklärt, sich dem Thema sexualisierte Gewalt "mit aller Kraft" zu widmen. Nach der Veröffentlichung einer Studie zum Umgang mit Missbrauchsfällen während der Amtszeit des früheren Hildesheimer Bischofs Heinrich Maria Janssen (1907-1988) im September dieses Jahres hatte Wilmer weitere Schritte bei der Aufarbeitung angekündigt.