Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief die Pilger auf, anderen Trost zu spenden - aus der Erfahrung, selbst getröstet worden zu sein. Dazu sei ehrliches Interesse am Gegenüber notwendig: "Man muss sich Zeit nehmen und auch Trauer zulassen", sagte Kohlgraf am Mittwoch in Kevelaer, wie das Bistum Münster mitteilte.
"Christus bleibt sensibel für uns"
Jesus Christus habe seine Zugewandtheit zu den Menschen durch die Auferstehung nicht verloren, betonte der Bischof. "Er vergisst nicht, wie es ist, einsam zu sein. Er behält seine Wunden und bleibt sensibel für uns, wenn wir einsam sind, Leid und Tod ausgesetzt sind." Die Welt warte auf Menschen, "die sich der Not, den Fragen und der Trauer stellen", fügte Kohlgraf hinzu.
Rund 800.000 Pilger jährlich
Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting der zweitgrößte katholische Pilgerort in Deutschland. Er feierte im vergangenen Jahr das 375-Jahr-Jubiläum der Wallfahrt. Jährlich kommen schätzungsweise rund 800.000 Pilger zum Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten". Die Wallfahrt entstand 1642 während des Dreißigjährigen Krieges.