Die Bedeutung sei durch die "Zuordnung des geistlichen Dienstamtes mit seiner seinsmäßigen Aufgabe der Christusrepräsentation" nicht geschmälert, sagte Voderholzer laut seiner Pressestelle am Sonntag in Regensburg.
Der Bischof wiederholte demnach bei der Eröffnung der diözesanen Wolfgangswoche, Jesus habe ausschließlich Männer als Apostel berufen. Dies hatte Voderholzer erst vor rund einer Woche beim Kongress "Freude am Glauben" des konservativen Forums Deutscher Katholiken in Ingolstadt betont.
Weiheamt nicht nur eine Funktion
Die Apostel sollten Jesus "in besonderer Weise vergegenwärtigen: Wer euch hört, hört mich. Wer euch aufnimmt, mich auf und den, der mich gesandt hat", ergänzte Voderholzer. Dies habe seinen Grund in der sakramentalen Struktur der Kirche. "Beim geistlichen Dienstamt geht es nicht zuerst um eine Funktion, die beliebig ersetzbar wäre, sondern um die Darstellung einer Seinswirklichkeit."
Die Kirche sei keine Gewerkschaft, keine Partei und kein Staatswesen, das im Letzten nur eine irdische Wirklichkeit sei, eigene Zwecke und Ziele verfolge und von gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten vertreten werde.
Die Kirche sei vielmehr der "Leib Christi" zur Vergegenwärtigung seines Wortes und seiner heilbringenden Erlösungstat am Kreuz, erklärte Voderholzer. "In dieser Kirche gibt es verschiedene Dienste und Ämter. Und von Anfang haben Frauen sich in der Kirche mit all ihren Gaben und Fähigkeiten eingebracht."
Frauen konnten sich in Kirche entfalten
Soziologisch gesehen hätten Frauen in der Antike und im Mittelalter vor allem durch die Kirche Entfaltungsmöglichkeiten bekommen. "Der Stand der Witwen etwa bot Schutz vor der im Römischen Reich selbstverständlichen Wiederverheiratungspflicht", so der Bischof. Zudem seien Frauenorden stets Orte der Bildung und der Innovation gewesen.