An diesem Montag wird der "Patronin Europas" gedacht.
Stein, geboren 1891 in Breslau (Wroclaw), war jüdischer Herkunft, ließ sich später katholisch taufen, trat in ein Kloster des Karmel-Ordens ein und wurde 1942 wegen ihrer jüdischen Abstammung in Auschwitz ermordet. Am 9. August wird an den Todestag der "Patronin Europas" erinnert.
Viele Antworten
"Insgesamt bin ich sehr froh über die vielen Antworten von ganz verschiedenen Menschen, meistens aus Deutschland oder Polen, aber auch aus Russland und Kasachstan, jung und alt, katholisch und evangelisch und suchend", sagte Manfred Deselaers, Auslandsseelsorger der Deutschen Bischofskonferenz am Zentrum für Dialog und Gebet im polnischen Oswiecim, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
"Viele betonen, dass Edith Stein mit ihrer konsequenten Wahrheitssuche Vorbild ist, mit ihrem Mut, sich der Lüge zu widersetzen, mit ihrem klaren Blick für die Wirklichkeit, mit ihrer Offenheit für die Anderen, mit ihrem sozialen Engagement für die Kranken, mit ihrer Glaubenstiefe und ihrem Gottvertrauen." Steins Schicksal sei eine Warnung für die Menschen heute, so Deselaers.
Audiovisuelle Gedenkaktion statt Treffen in der Gedenkstätte
Ein Treffen an dem Jahrestag in der Gedenkstätte beziehungsweise in Oswiecim sei nicht möglich, hatten Deselaers und der Direktor des Zentrums, Jan Nowak, im Vorfeld erklärt. Daher war die Idee zu der audiovisuellen Gedenkaktion aufgekommen.
Die Initiatoren bitten die Teilnehmer, ein Video von drei Minuten auf ihrer Internetseite zu veröffentlichen, sofern vorhanden, und dem Zentrum einen entsprechenden Link zu schicken. Die Einrichtung zeigt auf ihrer Webseite eine Liste mit den Teilnehmern, darunter sind zum Beispiel Privatpersonen, Edith-Stein-Gesellschaften, Pax Christi und eine Schule. Am 9. August sollen alle Beiträge online sein.
"Wir wollen viele Stimmen zusammenbekommen, aus verschiedenen Ländern Europas, aus verschiedenen Kirchen und sogar von außerhalb der Kirchen", betonten Deselaers und Nowak. "Wenn wir unsere Nöte, Sehnsüchte und Hoffnungen teilen, ergibt sich vielleicht auch ein Weg, den wir dann weiter gemeinsam gehen können." Die Kirchen und Gesellschaften an vielen Orten Europas seien in einer tiefen Krise. "Wir wollen diesen Gedenktag nutzen, um zusammenzufinden und gemeinsame Wege zu suchen."