Diözesanpastoralrat des Erzbistums Köln tagt in Bensberg

Pastorale Einheiten und Missbrauch

Am Wochenende ist der Diözesanpastoralrat des Erzbistums Köln in Bensberg zusammen gekommen. Er beriet nicht nur zur künftigen Gestaltung der Pastoralen Einheiten, sondern auch zu Maßnahmen gegen sexualisierte Gewalt im Erzbistum.

Blick auf den Kölner Dom im Herbst / © frederikloewer (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom im Herbst / © frederikloewer ( shutterstock )

Am Freitag diskutierte das Beratungsgremium des Erzbischofs die Chancen und Risiken der Entscheidung zur künftigen Rechtsform der Pastoralen Einheiten, die am 25. Oktober 2023 kommuniziert wurde.

Den unterschiedlichen Voten des  Diözesanpastoralrat des Erzbistums Köln (DPR) und des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrats (KiWi) Rechnung tragend, hatte der Erzbischof eine Kompromisslösung möglich gemacht.

Erleichterung über Kompromiss

Die Teilnehmenden des Diözesanpastoralrats äußerten mehrheitlich Erleichterung darüber, dass nun nach dem langen Beratungsprozess eine kompromissorientierte Entscheidung vorliege. Gleichzeitig wurde deutlich, dass bis zur Umsetzung der Entscheidung noch viele Fragestellungen zu lösen sind.

Diözesanpastoralrat im Erzbistum Köln

Der DPR ist das wichtigste Beratungsgremium des Erzbischofs. Seine Mitglieder setzen sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern des Diözesanrates, der Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten, der ständigen Diakone, der Priesterschaft, dem Führungsteam des Generalvikariats, der Ordensleute, der Internationalen Katholischen Seelsorge, der Geistlichen Gemeinschaften und des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates.

Blick auf den Kölner Dom / © RebeccaSabrina (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © RebeccaSabrina ( shutterstock )

Besonders wichtig war dem Gremium, dass auch unter veränderten Bedingungen lebendiges kirchliches Leben vor Ort gestaltet werden könne. Die Gestaltung der Strukturen dürfe den Veränderungsprozess im Verhältnis zu seelsorglichen Fragestellungen nicht dominieren.

Kardinal Woelki betonte nochmals sein Ringen um die Entscheidung. Sie greife die Sorgen und Anliegen der Menschen auf und berücksichtige dabei, dass das Erzbistum groß und vielfältig sei. Die Entscheidung nehme zugleich die angespannte und sich noch verschärfende wirtschaftliche und personelle Situation ernst.

Kritisch-konstruktive Nachfragen

Am Samstag, dem Gedenktag für Betroffene sexuellen Missbrauchs, stand das Thema sexualisierte Gewalt im Fokus. Zum Auftakt feierte Kardinal Woelki gemeinsam mit Teilnehmenden des DPR einen Gottesdienst, der mit Zitaten von Betroffenen gestaltet wurde.

Im Anschluss gaben die Stabstellen Prävention, Intervention und Aufarbeitung Einblick in die etablierten Verfahren und Initiativen des Erzbistums zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt. Die Mitglieder des Gremiums nutzten intensiv die Möglichkeit kritisch-konstruktive Nachfragen zu den Arbeitsfeldern zu stellen.

Das Gremium würdigte das Engagement und die geleistete Arbeit, die darauf zielt, sexualisierte Gewalt zu verhindern und bei konkreten Fällen wirksam zu intervenieren.

Uneinigkeit über Unabhängigkeit von Gremien

Zentrale Punkte der Rückmeldungen waren u.a. die Erkenntnis, dass unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der Unabhängigkeit von Gremien bestehen, die weiter diskutiert werden müssen.

Darüber hinaus war den Teilnehmenden wichtig, dass die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen künftig noch weitreichender abgesichert wird, bspw. durch regelmäßige Audits. Auch bei der Kontrolle von Auflagen für Beschuldigte wurden weitere Schritte eingefordert.

Zusammenfassend zeigte sich der DPR in der Abschlussrunde weitestgehend zufrieden mit der Arbeitsweise, die trotz unterschiedlicher Perspektiven für die Sitzung gefunden werden konnte.

Betont wurde der Wunsch, weiterhin auch kontroverse Themen im Gremium zur Sprache zu bringen und zu diskutieren. Die nächste Sitzung des Diözesanpastoralrates ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen. 

Vorschlag für zukünftige Pastorale Einheiten im Erzbistum Köln

Der Ent­wicklungs­pro­zess neuer Pas­tora­ler Ein­hei­ten im Erz­bistum Köln geht in die nächs­te Phase. Das Team von #Zusammen­Finden hat den zen­tra­len Vor­schlag für die zukünf­tigen Pasto­ralen Ein­heiten ver­öffent­licht. Dieser be­nennt 64 Pas­torale Ein­hei­ten und damit eine Mög­lich­keit für die not­wendige geo­gra­fische Neu­ord­nung des Erz­bistums.

Spitzen des Kölner Doms / © Caroline Seidel (dpa)
Spitzen des Kölner Doms / © Caroline Seidel ( dpa )
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