Domdechant Kleine sieht Christen als Teamplayer

"Christlicher Glaube ist ein Mannschaftssport"

Bei seiner Sonntagspredigt im Kölner Dom zog Domdechant Robert Kleine Parallelen zwischen dem Glauben und Fußball. Schon Jesus habe mit den Jüngern in gewisser Weise eine Mannschaft gebildet, habe auf die Gemeinschaft gesetzt.

Autor/in:
Mathias Peter
Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland (DR)
Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland / ( DR )

Auch in Köln hat es Spiele der Fußball-Europameisterschaft gegeben – das nahm Domdechant Robert Kleine zum Anlass, das Evangelium von diesem Sonntag, das von Jesus im Boot erzählt, der trotz eines Sturmes schläft, dann ihm befiehlt, sich zu beruhigen, mit Blick auf den Fußball zu interpretieren und auch in den Jüngern eine Art Mannschaft zu sehen: "Da ist Petrus, der im Laufe der Zeit die Sprecher-Rolle übernimmt, quasi der Kapitän. Manch einer der Jünger entwickelt sich zum Stürmer. Andere bleiben im Hintergrund, aber immer bereit, einen Angriff auf Jesus abzuwehren. Es gibt viele, die reden. Manche, die gar kein einziges Wort machen."

Ein Blick auf diese zwölf Jünger zeige, dass ein gutes Miteinander trotz aller Unterschiede möglich ist. "Wenn es eine gemeinsame Mitte, ein gemeinsames Ziel gibt, wenn sich Menschen mit Stärken und Schwächen, Talenten und Defiziten ergänzen und ein Team bilden."

Deutschlands Jamal Musiala (M) gegen Ungarns Attila Fiola (l) und Ungarns Bendeguz Bolla bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 / © Christian Charisius (dpa)
Deutschlands Jamal Musiala (M) gegen Ungarns Attila Fiola (l) und Ungarns Bendeguz Bolla bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 / © Christian Charisius ( dpa )

Für die Christen heute zog Kleine folgende Schlüsse aus dem "Fußball-Evangelium": "So gesehen, liebe Schwestern und Brüder, ist auch der christliche Glaube ein Mannschaftssport. Hier geht es nicht um Einzelkämpfer, sondern es geht um 'Communio', um Gemeinschaft der Getauften und Gefirmten, um eine riesengroße Mannschaft aus Männern und Frauen, Kindern und Jugendlichen, die nur den einen Trainer haben, an dem sie sich orientieren, auf den sie hören sollen, nämlich Jesus Christus".

Natürlich habe auch der Fußball seine Schattenseiten, es gebe Nationalismus oder manchmal werde der Gegner als Feind gesehen. Doch Robert Kleine betonte in seiner Predigt vor allem das Verbindende, das im Fußball stecken kann: "Wenn wir uns aber von Jesus, von seiner Mannschaft, den Jüngern, von diesem Miteinander inspirieren lassen, dann können wir nämlich, wie hier in Köln in den vergangenen Tagen als Fest des Sports, als friedliches Miteinander der Bewohner unterschiedlicher Länder, als Ausdruck von Gastfreundschaft und Mitmenschlichkeit feiern. Dann werden auch wir die friedvollen und freundschaftlichen Begegnungen mit Menschen, die andere Teams anfeuern, suchen."

22 Neuzugänge verzeichnet der Kölner Domchor in diesem Jahr / © Beatrice Tomasetti (DR)
22 Neuzugänge verzeichnet der Kölner Domchor in diesem Jahr / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Beim Gottesdienst am 12. Sonntag im Jahreskreis sangen erstmals 17 Knaben des B-Chores des Kölner Domchores mit den älteren Knaben und den Männerstimmen bei der Messe im Kölner Dom. Die Leitung hatten Domkapellmeister Eberhard Metternich und Simon Schuttemeier. Matthias Wand gestaltete den Gottesdienst an der Domorgel musikalisch.

Der Vierungsaltar war an diesem Sonntag etwas umgestaltet aufgrund von Renovierungsarbeiten, der Zelebrant stand bzw. saß auf der linken Seite, normalerweise sind diese Plätze rechts unterhalb der Kanzel. 

Quelle:
DR