Dompropst Bachner zum Sicherheitskonzept am Kölner Dom

"Nicht zur Festung ausbauen"

Nach dem Anschlag in Berlin bleibt offen, ob es am Kölner Dom verschärfte Sicherheitsmaßnahmen gibt. Das Konzept werde stets den aktuellen Herausforderungen angepasst, sagte Dompropst Gerd Bachner. Ähnliches gilt für den Aachener Dom.

Spitzen des Kölner Doms im Sonnenuntergang / © Marius Becker (dpa)
Spitzen des Kölner Doms im Sonnenuntergang / © Marius Becker ( dpa )

"Wir stehen daher von je her in einem guten und regelmäßigen Austausch mit der Polizei und der Stadt Köln", sagte Bachner. Dies sei ein permanenter Prozess. "Über konkrete Inhalte können wir aus Sicherheitsgründen nichts sagen."

Der Kölner Dom stehe als Gotteshaus grundsätzlich jedem offen, so Bachner. "Wir wollen ihn nicht zur Festung ausbauen." Für Einlasskontrollen gebe es zurzeit keinen Anlass.

Abstrakte Gefahrenlage

Die Gefahrenlage für den Kölner Dom sei keine konkrete, sondern eine abstrakte, erklärte der Dompropst. Die Mitarbeiter der Kathedrale würden in dieser Hinsicht regelmäßig geschult. Für das Domkapitel sei es ein wichtiges Anliegen, den Besuchern des Domes und seines Umfelds ein gutes Gefühl zu geben. "Daher begrüßen wir die stets hohe Präsenz der Polizei und des Ordnungsamtes in der Domumgebung", so Bachner.

Keine erhöhten Sicherheitsmaßnahmen am Aachener Dom

Auch am Aachener Dom soll es keine schärferen Sicherheitsmaßnahmen geben. "Schon nach dem Terroranschlag in einer französischen Kirche im Juni dieses Jahres hat das Domkapitel die Aufsicht im Aachener Dom angewiesen, besonders wachsam zu sein und alle verdächtigen Gegenstände und Rücksäcke zu kontrollieren", sagte der Sprecher des Domkapitels, Franz Kretschmann, am Mittwoch.

Während der gesamten Öffnungszeit der Kathedrale stünden zwei Aufsichten bereit, so Kretschmann. Bei Bedarf könnten sie schnell Kontakt zur Polizei herstellen. Zu den Weihnachtsgottesdiensten würden zusätzliche ehrenamtliche Ordnungskräfte eingesetzt. Im November hätten die im Dom Aufsicht führenden Domschweizer von der Polizei eine besondere Schulung im Umgang mit kritischen Situationen erhalten.

Dompropst Manfred von Holtum betonte, dass der Aachener Dom als Weltkulturerbe grundsätzlich allen Menschen und besonders Betern offen stehe. "Wir wollen auch in Zukunft, dass die Gläubigen freien Zugang zu den Gottesdiensten haben", so von Holtum. "Sie sollen sich sicher fühlen können, so weit dies menschenmöglich ist."


Dompropst Prälat Gerd Bachner und sein Dom / © Alexander Foxius (DR)
Dompropst Prälat Gerd Bachner und sein Dom / © Alexander Foxius ( DR )

Der Aachener Dom / © Oliver Berg (dpa)
Der Aachener Dom / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
KNA