Sie ist dem Gedenken der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gewidmet. Anlass ist der begonnene Umbau der Kathedrale, der mehrere Jahre dauert.
Gedenkwoche im Erzbistum Berlin
In der Plötzenseer Gedenkkirche ist der Reliquienschrein seit Montag, dem 75. Todestag Lichtenbergs, im Sakramentsaltar unter der Orgelempore untergebracht. Nach Ende der Sanierung werden die sterblichen Überreste wieder in der Kathedrale ruhen. An Lichtenberg erinnert das Erzbistum auch in den kommenden Tagen mit einer Gedenkwoche.
In einem Festgottesdienst mit rund 500 Vertretern des Erzbistums würdigte der Berliner Erzbischof Heiner Koch den Dompropst als "klar in den Grundsätzen und den praktischen Konsequenzen". Schon vor seiner öffentlichen Kritik an den Nationalsozialisten sei er ein "leidenschaftlicher Seelsorger" gewesen, betonte Koch im Beisein des Papst-Botschafters, Erzbischof Nikola Eterovic.
Gestorben im Konzentrationslager Dachau
Die Nationalsozialisten hatten Lichtenberg unter anderem wegen seines Eintretens für die verfolgten Juden inhaftiert. Er starb am 5. November 1943 bei der Deportation ins Konzentrationslager Dachau. Papst Johannes Paul II. sprach ihn bei seinem Berlin-Besuch 1996 im Olympiastadion selig und erhob ihn damit zu einem Vorbild des christlichen Glaubens.
Koch dankte dem Erzbischof von Breslau (Wroclaw), Jozef Kupny, für die Teilnahme an der feierlichen Umbettung. Es sei "ein großes Zeichen, dass Lichtenberg der ganzen Kirche gehört". Lichtenberg wurde im schlesischen Ohlau geboren, das heute zu Polen gehört. Das Erzbistum Berlin setzt sich für eine Heiligsprechung Lichtenbergs ein, die eine weltweite Verehrung bedeuten würde. In seiner Predigt rief Kupny die Christen auf, "wie Lichtenberg Zeugen des Glaubens zu sein".