Drehbuchautorin Schaar hält Kirche für spannenden Drehort

Kirche ein "faszinierendes Setting"

Was sich hinter verschlossenen Türen abspielt, macht das Publikum neugierig. So erklärt die Drehbuchautorin Manja Schaar den Reiz von Glaubenswelten. "Ein Priesterseminar zum Beispiel habe ich noch nicht oft gesehen", erklärte sie.

Symbolbild Filmaufnahmen / © Jag_cz (shutterstock)

Schaar äußerte sich in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). In diesem Setting spielt der "Wien-Krimi", den das Erste am Donnerstag zeigt - und für den Schaar das Drehbuch verfasst hat.

Kirche sei "generell ein sehr faszinierendes Setting"

Kirche sei "generell ein sehr faszinierendes Setting", fügte die 44-Jährige hinzu. Wenn man eine Kirche betrete, habe das "etwas sehr Erhabenes und oft eine unglaublich tolle Atmosphäre, die man nur schwer beschreiben kann. Eben eine andere Welt." Sie selbst sei nicht gläubig und sehe Religion eher kritisch.

"Aber gerade die Dinge, die man nicht kennt oder vielleicht sogar ablehnt, sind ja eine Herausforderung und aufschlussreich, wenn man sich damit beschäftigt."

Sie habe für das Drehbuch viel recherchiert, etwa mit einem Seminaristen und einem Priester gesprochen. "Ich wollte genau wissen, wie ist der Alltag im Seminar, was für einen Ausweis trägt man bei sich, wie heißt das Gewand, das die Priester tragen: Solch scheinbar kleine Dinge sind wichtig, um es möglichst korrekt zu machen."

Das "goldene Zeitalter" der Serien sei vorbei

Das "goldene Zeitalter" der Serien sei vorbei, sagte die frühere Darstellerin der "Lindenstraße" weiter. "Es ist aktuell wahnsinnig
schwierig, seine Stoffe unterzubringen. Es wird wenig entwickelt" und auch weniger in Auftrag gegeben. Zwar entstünden Ideen für neue Produktionen, oftmals jedoch umsonst.

Sie wünsche sich zudem mehr Wertschätzung für Autorinnen und Autoren. In den USA hätten diese einen anderen Stellenwert. Hierzulande werde später "noch viel am Buch geändert, und wir haben keinen Einfluss darauf". Auch werde meist nur die Regie genannt, wenn es um die Urheberschaft eines Films gehe. Autorinnen bzw. Autoren hätten sich dagegen oft ein halbes Jahr mit dem Stoff befasst, mahnte Schaar. Sie müssten sichtbar gemacht und genannt werden. "Schließlich gilt: kein Drehbuch, kein Film". 

Quelle:
KNA