Drei Monate nach dem schweren Erdbeben stehen in Nepal der Wiederaufbau und die Unterstützung traumatisierter Menschen im Mittelpunkt. "Ein stabiles Dach über dem Kopf - das ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass die Menschen in Nepal wieder zurück zu einem weitgehend normalen Leben gelangen können", sagte die Geschäftsführerin von "Aktion Deutschland Hilft", Manuela Roßbach.
Am 25. April war Nepal von dem schwersten Erdbeben seit 80 Jahren erschüttert worden. Es hatte eine Stärke von 7,8 auf der Richterskala. Rund 9.000 Menschen verloren durch die Naturkatastrophe ihr Leben. Anfang Mai gab es ein schweres Nachbeben.
Große menschliche Not
Die Malteser International hätten seither Modellhäuser errichtet, so das Bündnis. Nun wollten sie die Menschen vor Ort darin schulen, diese stabilen Unterkünfte nachzubauen. Zudem beteiligten sich die Malteser am Aufbau von 36 Gemeindezentren. "Die Not der Menschen ist auch nach drei Monaten noch groß", sagte der Nothilfe-Koordinator von Malteser International, Oliver Hochedez, in Köln.
Das Land sei schon vor dem Beben bitterarm gewesen, zudem lebten viele Menschen nun in permanenter Angst vor neuen Katastrophen.Auch der Arbeiter-Samariter-Bund hat in der Hauptstadt Kathmandu 300 Häuser errichtet.
Katastrophenvorsorge ist wichtig
Bei allen Maßnahmen spielt nach Angaben der Hilfswerke die Katastrophenvorsorge eine große Rolle: Die Menschen sollen gleichermaßen vor starken Monsunregenfällen wie vor möglichen künftigen Erdbeben geschützt werden. 22.000 Menschen wurden durch das Erdbeben schwer verletzt - und viele traumatisiert. Die Hilfswerke World Vision, die Johanniter-Unfall-Hilfe und eine Unterorganisation des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes haben sich darauf spezialisiert, ihnen zu helfen.
"Aktion Deutschland Hilft" konnte bislang nach eigenen Angaben Spenden in Höhe von rund 24 Millionen Euro für die Menschen in Nepal sammeln. 19 Hilfsorganisationen des Bündnisses haben in Nepal Nothilfe geleistet; viele von ihnen sind nun am Wiederaufbau beteiligt.