Bereits bei der Taufe sei das Wort des heutigen Evangeliums jedem Täufling zugesagt: "Éffata! (Öffne Dich!)". Im Evangelium ermöglicht Jesus durch seine Berührung dem Taubstummen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Und so ruft Dompropst Assmann auch heute die Gläubigen auf, die Frohe Botschaft weiterzusagen und alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.
Es sang die Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane. An der Orgel: Ulrich Brüggemann
„Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.“ (Mk 7,32)
Auslegung zum Sonntagsevangelium (Mk 7,31-37)
von Peter Köster
Jesus blickt zum Himmel, und es entringt sich ihm ein Seufzen, als müsse er all sein Vertrauen zusammennehmen, damit dieser gestörte und leidende Mensch seine Fähigkeit zurückgewinnt, mit anderen wieder normal zu kommunizieren. … Aus der innigen Verbindung mit dem Vater spricht Jesus schließlich das lösende Wort: „Effata! Öffne dich! und gleich öffneten sich seine Ohren, und gelöst wurde die Fessel seiner Zunge und er redete richtig.“
Jesus gebietet Schweigen. … Doch die Leute lassen sich in ihrer Begeisterung von Jesu Verbot nicht beeindrucken: Je mehr er es ihnen verbietet, desto mehr verkünden sie es. Ihr Jubel erinnert an den Schöpfungsbericht (Gen 1, 31 LXX): „Gut hat er alles gemacht.“ Sie sehen in der Heilung des Taubstummen die Erfüllung einer messianischen Verheißung: „Die Tauben macht er hören und die Sprachlosen sprechen“ (vgl. Jes 35, 5 f.). Durch Jesu Wirken wird die gefallene Schöpfung erneuert.
Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. September 2021
Einige Teile der Liturgie werden an diesem Sonntag in lateinischer Sprache gefeiert.
