Dreyer: Thema Missbrauch muss "Chefsache" sein

Kirche muss weiterhin "starke Stimme" bleiben

​Das Thema sexueller Missbrauch muss nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer in deutschen Bistümern vordringlich bearbeitet werden. Vertrauen müsse zurückgewonnen werden, um weiterhin Orientierung zu geben.

Stephan Ackermann und Malu Dreyer (dpa)
Stephan Ackermann und Malu Dreyer / ( dpa )

Die rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte am Dienstagabend in Mainz, das solle "in allen Diözesen der Fall sein", so Dreyer beim Martinsempfang des Katholischen Büros in Mainz. Die "Perspektive der Opfer" müsse an erster Stelle stehen.

Erhalt der starken Stimme in der Gesellschaft 

Dreyer zeigte sich "sehr erschüttert" über die Ergebnisse der im September vorgestellten Missbrauchsstudie. Es brauche innerkirchlich nun "tatsächlich einen Mentalitätswechsel, um Vertrauen zurückzugewinnen". Dieses Vertrauen brauche die katholische Kirche, um eine "starke Stimme in der Gesellschaft zu bleiben", gerade in einer "Zeit der Orientierungslosigkeit".

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hält innerkirchliche Reformen für unumgänglich. Dies und eine kritische Selbstreflexion seien "bitter nötig", um verlorenes Vertrauen und beschädigte Glaubwürdigkeit zurückgewinnen zu können, sagte er. Konkrete Beispiele für Reformen nannte er nicht.

"Augen geöffnet"

Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, sagte, die im September vorgestellte Studie habe den Bischöfen "die Augen geöffnet" über "systemische Faktoren" sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Um dem nachzugehen, habe sich die Bischofskonferenz "ein dickes Arbeitsprogramm" vorgenommen, das nun konsequent abgearbeitet werde. Mit Blick auf die Staatsanwaltschaften versprach Ackermann "volle Kooperationsbereitschaft". (KNA)


Quelle:
KNA
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