Dröge und Woidke froh über Mönche in Neuzelle

"Spiritualität des Klosters neu beleben"

Bischof Markus Dröge sowie Ministerpräsident Dietmar Woidke freuen sich über die Rückkehr von Zisterziensermönchen ins Kloster Neuzelle bei Frankfurt/Oder. Die Mönche belebten die Spiritualität des Klosters neu.

Stiftskirche in Neuzelle / © Rocco Thiede (KNA)
Stiftskirche in Neuzelle / © Rocco Thiede ( KNA )

Bei einem Gottesdienst in der evangelischen Gemeindekirche des Ortes äußerte der evangelische Bischof Markus Dröge am Sonntag die Hoffnung, dass Mitglieder des Ordens nach 200 Jahren Abwesenheit "die Spiritualität des Klosters neu beleben".

Wie Brandenburgs Staatskanzlei am selben Tag bekannt gab, übernahm Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die Schirmherrschaft über die Feiern zum 750. Gründungsjubiläum des Klosters in diesem Jahr. Er würdigte die Anlage eine "barocke Perle" und "einmaliges Zeugnis der kirchlichen Baukunst" in Brandenburg. Woidke begrüßte, "dass sie nun nach 200 Jahren weltlicher Nutzung auch wieder ein geistliches Zentrum wird".

Evangelische Gemeinde betreute Gotteshaus

Dröge sprach bei einem Jubiläumswochenende zur 200-jährigen Nutzung der Kirche zum Heiligen Kreuz durch die evangelische Gemeinde. Sie hatte das auf dem Klostergelände stehende barocke Gotteshaus 1817 erhalten, nachdem die Besitzungen der Mönche von Preußen verstaatlicht worden waren und die Zisterzienser Neuzelle verlassen mussten.

Die katholische Ortsgemeinde feiert ihre Gottesdienste seither in der Klosterkirche. Auf Einladung des Görlitzer Bischofs Wolfgang Ipolt siedelten sich im vergangenen August zunächst vier Zisterzienser wieder auf dem Klosterareal an, die aus dem österreichischen Stift Heiligenkreuz kommen.

Bischof Dröge: Zuversichtlich in die Zukunft

Dröge betonte, die bereits erfolgten gemeinsamen Gottesdienste und weiteren Veranstaltungen ließen ihn "zuversichtlich in die Zukunft schauen". In Neuzelle solle "ein Ort ökumenischer Gemeinschaft mit spiritueller Ausstrahlung entstehen", so der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) sagte bei dem Festakt, Stiftung, Kirchengemeinden und die in Klostergebäuden angesiedelte Schule in freier Trägerschaft hätten das Klosterareal in den vergangenen Jahrzehnten bereits mit vielfältigen Aktionen neu belebt. Die Wiederansiedlung von Zisterziensern knüpfe nicht nur an eine jahrhundertealte Stiftstradition an, sondern könne auch zu einer weiteren nachhaltigen Belebung beitragen.

Nördlichstes Beispiel einer Barockkirche

Das Kloster Neuzelle ist das nördlichste Beispiel süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Verwaltet wird der Besitz jetzt von der staatlichen Stiftung Stift Neuzelle, die in der Anlage auch ein umfangreiches Kulturprogramm anbietet. In diesem Jahr will der Zisterzienserorden die Wiederbesiedelung in der kirchenrechtlichen Form eines Priorats mit acht Mönchen verankern.

Die Klosteranlage zieht jährlich rund 120.000 Besucher an. Besondere Sehenswürdigkeiten sind außer beiden Barockkirchen ein spätgotischer Kreuzgang, ein barocker Klostergarten und das 2015 eröffnete Museum «Himmlisches Theater - Die Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab», das Kulissenbilder von Leiden und Auferstehung Jesu zeigt. Zudem ist die Anlage im Sommer Schauplatz eines Opernfestivals.


Zisterzienser mit Bischof Ipolt in Neuzelle / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Zisterzienser mit Bischof Ipolt in Neuzelle / © Renardo Schlegelmilch ( DR )
Quelle:
KNA