DOMRADIO.DE: Sie sind Botschafter der Aktion "Düsseldorf setzt ein Zeichen" und haben sich ein musikalisches Projekt überlegt: "Düsseldorf singt" an diesem Freitag. Was wird das für ein Event im "Zakk" (Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation)?

Dieter Falk (Musikproduzent und Komponist, Botschafter der Aktion "Düsseldorf setzt ein Zeichen"): Man nennt das ein offenes Singen. Das klingt ein bisschen altmodisch, ich nenne das "Vocal Jam". Es ist aber so: Wir singen alle zusammen. Es gibt Lieder, die jeder kennt. Die Texte werden an die Wand geworfen. Viele kennen das ja vom offenen Singen.
Das Besondere ist vielleicht, dass wir sehr breit aufgestellt sind, von der Mundorgel bis hin zu Coldplay. Ich habe ein paar wunderbare Gäste dabei. Und hoffentlich werden wir ganz viele Leute am Abend in Düsseldorf dabei haben.
DOMRADIO.DE: Was für Gäste werden mitmachen?
Falk: Mein Sohn Paul, der Coldplay-Experte ist, wird ein Medley machen. Dann ist noch der Sänger "Enkelson" dabei, der während der Covid-Zeit einen großen Hit hatte und die Hinterhofkonzerte etabliert hat.
Und die Solistin meines letzten Musicals "Bethlehem", welche die weibliche Hauptrolle gespielt hat, ist auch dabei. Das ist eine junge Dame namens Alina Simon. Die drei werden mit dabei sein und hoffentlich ganz viele Düsseldorfer Stimmen.
DOMRADIO.DE: Was möchten Sie mit dem offenen Singen erreichen? Welches Zeichen soll von "Düsseldorf singt" ausgehen?
Falk: Erst einmal ein gesellschaftlicher Zusammenhalt. Ich denke, dass das jetzt gerade in dieser Zeit vor der Wahl extrem wichtig ist. In diesem dann hoffentlich großen Chor von vielen Stimmen von Düsseldorfern und Düsseldorferinnen gibt es drei Generationen. Es gibt alle gesellschaftlichen Gruppen – und, das muss man auch heute sagen, auch Wähler aller Parteien. Dann sind die friedlich vereint und das ist dann auch ein Zeichen.
DOMRADIO.DE: Singen ist generationenübergreifend. Ist das das Erfolgsgeheimnis einer solchen Aktion?
Falk: Ich denke schon. Ich mache ja sehr gerne solche großen Chorprojekte und sehe da, dass das funktioniert. Die Menschen haben wieder Lust, zusammen zu singen. Das ist nichts Altbackenes. Wenn die Lieder stimmen, wenn es auch flott gemacht ist, dann denke ich, ist das was für alle Generationen.
Uns geht es mit dieser Aktion darum, dass wir auch den Leuten wieder helfen und sie in den Fokus rücken, die selbst in so einer wohlhabenden Stadt wie Düsseldorf etwas aus dem Fokus geraten sind. Also denen, die schlichtweg in Armut leben oder vereinsamen.
DOMRADIO.DE: Sie sind Botschafter von "Düsseldorf setzt ein Zeichen". Warum engagieren Sie sich bei diesem ganzen Projekt?
Falk: Ich kenne die BürgerStiftung Düsseldorf, die das Ganze initiiert, schon seit vielen Jahren und finde zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen, dass dies eine großartige Sache ist. Ich bin ja nicht der alleinige Botschafter. Die Chefin der Rheinbahn, Anette Grabbe, ist dabei, und auch die Tänzer Renata und Valentin Lusin und das "Cafe Grenzenlos" mit seinem Gründer Davinder Singh. Wir sind viele, die sich dafür einsetzen wollen.
Ich denke, wir können dieser Sache Aufmerksamkeit verschaffen. Der Eintritt ist frei, aber am Ende kann man gerne eine Spende geben.
Das Interview führte Carsten Döpp.