DOMRADIO.DE: Nächsten Samstag startet an der St. Nikolauskirche auf der Nikolausstraße ganz passend der "Nikolauf". Es gibt diesen Spendenlauf zum achten Mal. Warum passt so ein Lauf so gut zum Heiligen Nikolaus?
Martin Kürble (Pastoralreferent der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen): Wir feiern als Nikolausgemeinde damit unser Patrozinium, unseren Namenstag. Normalerweise ist es so, dass man einen Festgottesdienst feiert und vielleicht danach einen Empfang hat.
Wir haben aber vor ein paar Jahren entschieden, dass wir das anders machen wollen. Einen Festgottesdienst gibt es bei uns natürlich auch, aber wir möchten nicht uns selber feiern, sondern wir möchten etwas tun, was dem Heiligen Nikolaus entspricht, nämlich etwas Gutes für andere. Und so ist der "Nikolauf" entstanden.
DOMRADIO.DE: Im Jahr 2017 war der erste "Nikolauf" damals in Himmelgeist. Wer daran teilnimmt, zahlt eine Startgebühr. Wohin fließt dann dieses Geld?
Kürble: Wir haben jedes Jahr einen anderen Spendenzweck. Wir haben immer gesagt, das das Geld dahin gehen soll, wo wir denken, dass der Nikolaus dort sicherlich auch helfen würde. In diesem Jahr geht es an die Düsseldorfer Drogenhilfe und wir glauben, da ist das Geld sehr gut untergebracht. Wir bewegen uns, wir sind aktiv, wir können am Leben teilnehmen – das gelingt Menschen, die eine Suchtproblematik haben, eben nicht.
DOMRADIO.DE: Die Laufstrecke ist etwa sechs Kilometer lang. Wo laufen Sie her?
Kürble: Wir laufen erst mal die Nikolausstraße rauf und runter. Das ist ja klar, das gehört dazu. Wir haben dann einen Wendepunkt und wenn es schlecht läuft, dann könnte da unter Umständen auch Knecht Ruprecht stehen und mit seiner Rute ein bisschen für Tempo sorgen. Dann geht es noch einmal an der Nikolauskirche vorbei, rein in die Jücht, so heißt das Naturschutzgebiet hier bei uns.
Das ist eine Schleife von insgesamt sechs Kilometern. Der Namenstag des Heiligen Nikolaus ist der sechste Dezember. Wir laufen daher sechs Kilometer und nehmen sechs Euro Startgeld. Wer allerdings Namenstag am Tag des Heiligen Nikolaus hat, der muss nichts zahlen.
DOMRADIO.DE: Der sportliche Wettkampf steht nicht so im Fokus. Sie nehmen nicht mal die Zeit, oder?
Kürble: Nein, wir nehmen nicht die Zeit. Das wäre ein riesiger organisatorischer Aufwand, den wir nicht betreiben. Das ist auch gerade das Charmante am "Nikolauf", dass er völlig stressfrei ist. Das ist sozusagen ein bisschen das gemeinsame Auslaufen nach einem Laufjahr hier bei uns im Dorf Himmelgeist. Da gibt es noch drei weitere Laufveranstaltungen im Jahr, auch einen Halbmarathon.
DOMRADIO.DE: Warum gehört der "Nikolauf" bei vielen offenbar in dieser Adventszeit dazu?
Kürble: Weil es total schön ist, sich zu treffen. Die meisten laufen sowieso jede Woche und jedes Wochenende und wir geben einfach die Möglichkeit, das noch mal gemeinsam zu tun und auf der Strecke ein bisschen miteinander zu quatschen, hinterher einen Glühwein zu trinken. Ganz viele kommen auch mit weihnachtlichen Outfits, mit einer Mütze oder mit irgendwas blinkendem. Wir hatten auch schon mal einen Weihnachtself dabei. Das hat etwas ganz Nettes. Im Grunde genommen ein bisschen wie ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, nur eben etwas schneller.
DOMRADIO.DE: Kann man noch teilnehmen?
Kürble: Man kann noch teilnehmen, aber man muss sich nicht anmelden. Wir freuen uns über Anmeldungen, weil wir dann ein bisschen abschätzen können, wie viele kleine Gaben der Nikolaus, der bei uns natürlich den Startschuss gibt, in seinem großen Sack haben muss. Aber man kann auch einfach kommenden Samstag (7.12.2024) um 15:00 hier zur Nikolausstraße kommen und mit dabei sein und mitlaufen.
Das Interview führte Carsten Döpp.