Ordensfrauen in Indien gegen diskriminierendes Bürgerregister

"Durch das Register würden Kinder staatenlos"

​Katholische Ordensfrauen in Indien rufen zu Widerstand gegen ein "nationales Bürgerregister" auf, durch das Millionen arme Inder entrechtet werden könnten. Betroffen wären vor allem "die Ärmsten und Ausgegrenzten aller Glaubensrichtungen".

Proteste in Indien gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz / © Manish Swarup (dpa)
Proteste in Indien gegen das neue Staatsbürgerschaftsgesetz / © Manish Swarup ( dpa )

Schwester Annie Fernandes sagte dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag): "Ich arbeite für verstoßene Kinder in Mumbai, besonders für Mädchen." Durch das Register würden die Kinder staatenlos, da sie keine Dokumente zum Nachweis ihrer Staatsangehörigkeit hätten.

Viele Arme in Indien haben keine Ausweispapiere

Die Frauenrechtlerin Brinelle Elizabeth vom "Forum of Justice Coalition of Religious" ergänzte, betroffen wären "die Ärmsten und Ausgegrenzten aller Glaubensrichtungen". Erklärtes Ziel des "nationalen Bürgerregisters", das die von der hindunationalistischen Partei BJP geführte Regierung in diesem Jahr umsetzen will, ist die Erfassung und Ausweisung illegaler Einwanderer.

Die mehr als 30 Ordensfrauen und christlichen Frauenrechtlerinnen befürchten jedoch, dass auch die Dalit sowie die indischen Ureinwohner betroffen sein könnten. Millionen Dalit und Stammesangehörige, die zu den Ärmsten in Indien gehören, besäßen keine Ausweispapiere, so die Aktivistinnen in einem Memorandum.


Quelle:
KNA