Erleichterung bei katholischer Kirche im Bundesstaat Madhya Pradesh

Freispruch für Christen in Indien

Die katholische Kirche im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh begrüßt den Freispruch von Christen, die wegen des Vorwurfs der Entführung 60 hinduistischer Kinder zum Zweck ihrer Bekehrung angeklagt waren.

Zerbrochene Figur in einer Kirche / © Tacio Philip Sansonovski (shutterstock)
Zerbrochene Figur in einer Kirche / © Tacio Philip Sansonovski ( shutterstock )

"Endlich ist die Wahrheit bekannt. Wir begrüßen das Urteil, weil wir wussten, dass sie unschuldig sind", sagte Erzbischof Leo Cornelio dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Donnerstag). "Die Kirche fördert oder propagiert keine religiöse Bekehrung."

Es sei sehr bedauerlich, "dass einige fanatische Gruppen von Zeit zu Zeit arme Menschen, insbesondere Dalit und Stammesangehörige, im Namen der religiösen Bekehrung schikanieren", so der Erzbischof von Bhopal. Das sei in einem demokratischen Land wie Indien nicht akzeptabel.

Acht Männer und zwei Frauen freigesprochen

Ein Gericht in der Stadt Ratlam in Madhya Pradesh hatte diese Woche die acht Männer und zwei Frauen freigesprochen. Diese waren im Mai 2017 festgenommen worden, nachdem Hindunationalisten das Gerücht verbreitet hatten, sie hätten 60 Hindukinder in einem Camp im benachbarten Bundesland Maharashtra zum Christentum bekehren wollen. Obwohl die acht Personen nachweisen konnten, dass es sich um christliche Kinder auf dem Weg in eine Freizeit handelte, wurden sie angeklagt.

Madhya Pradesh in Zentralindien wird von der säkularen Kongresspartei regiert. Bei der Landtagswahl im November 2018 schlug die Partei des Politclans der Gandhis die bis dahin regierende hindunationalistische Indische Volkspartei (BJP). Nur 0,29 Prozent der rund 73 Millionen Einwohner von Madhya Pradesh sind Christen.


Quelle:
KNA