Französische Kirche besorgt über Spendeneinnahmen

Ebbe im Klingelbeutel?

Sorgen um die Finanzierung: Die katholische Kirche in Frankreich ruft ihre Mitglieder vor Jahresende mit der Kampagne "Merci" zum Spenden auf. In diesem Jahr drohen der Kirche, die sich nur über Spenden finanziert, offenbar Einbußen.

Kollekte / © Cristian Gennari (KNA)
Kollekte / © Cristian Gennari ( KNA )

Zum ersten Mal seit vielen Jahren gebe es die Tendenz, dass etwa zwei Prozent weniger eingenommen werden könnten, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung. Ein Grund dafür sei möglicherweise der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche.

Die Spendeneinnahmen sind besonders wichtig für die französische Kirche, weil es dort keine Kirchensteuer gibt. Die katholische Kirche in Frankreich finanziert sich ausschließlich über Spenden.

Gehälter der Priester und Angestellten der Diözesen zahlen

Kirchenmitglieder können einen freiwilligen Beitrag leisten, der genutzt wird um die Gehälter der Priester und Angestellten der Diözesen zu zahlen. Hinzu kommt die Kollekte während der Messe oder Spenden für Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen.

Obwohl die Anzahl der Spender leicht zurückgegangen ist in den vergangenen zehn Jahren, seien die Einnahmen stabil geblieben, so die Französische Bischofskonferenz. "Die Spender sind weniger, aber großzügiger", heißt es in der Pressemitteilung. Im Durchschnitt habe ein Spender 2017 232 Euro gegeben; zum Vergleich: 2007 waren es 145 Euro. Insgesamt nahm die französische Kirche 2017 253 Millionen Euro ein.

Der Rückgang der Spender wirke sich mehr auf die kleineren Diözesen mit weniger als 800.000 Einwohnern aus. Bei ihnen gebe es 16 Prozent weniger Spender, wohingegen es im nationalen Durchschnitt 12 Prozent weniger seien.


Quelle:
KNA