Das teilte das von Edenhofer geleitete Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Dienstag mit. Edenhofer, der auch Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) ist, gilt als einer der weltweit führenden Experten für wirtschaftliche Aspekte des Klimawandels. Die Kurienbehörde für die "ganzheitliche Entwicklung des Menschen" befasst sich unter anderem mit Umweltproblemen und ihren sozialen Folgen.
Klimaerwärmung treibe Migration und Konflikte voran
Edenhofer erklärte, es sei zu befürchten, dass bei einer weiter fortschreitenden Erwärmung des Planeten Migration und Konflikte weiter zunehmen. Schon jetzt trieben Destabilisierung des Klimas und dadurch ausgelöste Wetterextreme weltweit Migrationsbewegungen an. "Dürren können schwelende Konflikte gewaltsam aufflammen lassen und Ernteausfälle die Nahrungsmittelpreise in die Höhe treiben", so Edenhofer. Die Klimafrage sei "ganz fundamental auch eine Gerechtigkeitsfrage".
Edenhofer wirkte an Enzyklika "Laudato si" mit
Edenhofer wirkte bereits an der Papst-Enzyklika "Laudato si" (2015) mit, in der Franziskus gerechte Ressourcenverteilung und Nachhaltigkeit anmahnt. Mit diesem Lehrschreiben sei Klima- und Umweltschutz "ein Kernanliegen des Vatikan geworden", hieß es in der Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
Unter Edenhofer, der auf dem Höhepunkt des Jugoslawien-Konflikts Anfang der 90er Jahre die Flüchtlingshilfe der Jesuiten in Kroatien und Bosnien leitete, wurde die Erforschung und Entschärfung von klimabedingten Migrations- und Konfliktfaktoren zu einem der zentralen Forschungsthemen des Instituts.
Plenum soll Lösungen für Krisenherde diskutieren
Sobald ein Abklingen der Corona-Pandemie es zulasse, solle das Plenum der Entwicklungsbehörde wieder regelmäßig in Rom zusammenkommen, um über Lösungen für aktuelle Krisenherde zu diskutieren, so die Mitteilung. Geleitet wird die rund 50 Mitarbeiter umfassende Kurienbehörde von Kardinal Peter Turkson.