Franziskus begab sich eigens zur Lourdes-Grotte in den Vatikanischen Gärten, um an der Aktion teilzunehmen. Ihm folgten einige Dutzend Personen, die - mit ausreichend Sicherheitsabstand - hinter dem Kirchenoberhaupt Platz nahmen. Auch ein Chor war zugegen.
Mit eindringlichen Worten wandte sich der Papst an die Gottesmutter Maria, damit "diese harte Prüfung endet und dass ein Horizont der Hoffnung und des Friedens zurückkehrt". Er bat um Erleuchtung für all jene, die an einem Heilmittel gegen das Virus forschten: "Mögen sie die richtigen Lösungen finden." Die Menschheit befinde sich in einer "dramatischen Situation, voller Leiden und Ängste, die die ganze Welt umhüllen".
"Eifrig und einmütig im Gebet, zusammen mit Maria"
Die Zeremonie unter dem Motto "Eifrig und einmütig im Gebet, zusammen mit Maria" wurde von Männern und Frauen mitgestaltet, die während der Pandemie Besonderes geleistet haben. Darunter etwa ein Priester, eine Krankenschwester und eine Journalistin. Sie traten abwechselnd vor die Lourdes-Grotte, um den Rosenkranz vorzubeten. An dem Gebet beteiligten sich mehr als 50 Marienwallfahrtsstätten auf der ganzen Welt. Unter anderem Lourdes (Frankreich), Fatima (Portugal), Tschenstochau (Polen) und Guadalupe (Mexiko).
"Für uns ist es eine große Freude und Ermutigung, den Rosenkranz mit dem Heiligen Vater beten zu können", sagte Nicola Ventriglia, italienischer Kaplan im französischen Lourdes. Man habe eine große Leinwand aufgestellt, um dem Gebet in den Vatikanischen Gärten folgen zu können, so der Geistliche im Vorfeld der Aktion.
"Alle Krisen gut meistern"
Auch der deutsche Wallfahrtsort Altötting in Bayern zählte zu den Mitwirkenden. Er habe sich "spontan" zur Teilnahme entschlossen, sagte Wallfahrtsrektor Günther Mandl dem Portal "Vatican News". "Unter dem Schutzmantel Marias können wir alle Krisen gut meistern", betonte der Prälat. Papst Franziskus hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach zu Gebetsaktionen gegen das Coronavirus aufgerufen. Zuletzt beteiligte er sich am 14. Mai mit mehreren muslimischen Gruppen an einer globalen Initiative.
Am Sonntag will obendrein der mexikanische Schauspieler und Produzent Eduardo Verastegui mindestens eine Million Menschen zum gemeinsamen Rosenkranzgebet gegen die Seuche mobilisieren. Dazu rief der 46-Jährige seine mehreren Hunderttausend Follower in den verschiedenen Sozialen Netzwerken auf. Die Mexikanische Bischofskonferenz teilte die Botschaft des Künstlers.
Bereits Mitte Mai hatte Verastegui, der in Mexiko sehr populär ist, rund 200.000 Menschen für ein gemeinsames Rosenkranzgebet versammeln können. "Nun gibt es ein neues Ziel: Am 31. Mai um 13 Uhr, Pfingsten. Das Ziel ist, dass eine Million Menschen live den Rosenkranz beten", schrieb Verastegui auf Twitter.