2.300 Teilnehmer beim Ministrantentag in Altenberg

"Ein großes Geschenk"

Sie sind jung, dynamisch, zwischen neun und dreißig Jahre alt – und engagieren sich jede Woche aufs Neue für die katholische Kirche. Zum Ministrantentag des Erzbistums Köln in Altenberg am Wochenende haben sich 2.300 Ministranten angemeldet.

Schuhe von Messdienern / © Bert Bostelmann (KNA)
Schuhe von Messdienern / © Bert Bostelmann ( KNA )

DOMRADIO.DE: Man könnte denken, sonntags lange ausschlafen und Chillen ist populärer, als zur Messe zu gehen. Warum gibt es doch so viel Zulauf an Ministrantinnen und Ministranten?

Christoph Köster (Referent für Katechese und Ministrantenpastoral): Ich denke, dass es das Gemeinschaftsgefühl ist und dabei zu spüren: Hier mache ich etwas Besonderes, hier übernehme ich einen Dienst für andere. Und dann sind es natürlich auch besondere Aktionen, an denen man nur als Messdiener teilnehmen darf – so wie zum Beispiel am Ministrantentag am kommenden Samstag.

DOMRADIO.DE: "Wundervoll", das ist das Motto des Ministrantentags in Altenberg. Warum dieses Motto?

Köster: Zu sagen "Ihr seid wundervoll" und "Euer Dienst ist wundervoll", das ist eine Hauptaussage dieses Tages. Aber natürlich: Auch die Bibel und vor allen Dingen das Neue Testament stellt uns Wunder vor Augen. Darauf werden wir im Gottesdienst eingehen: Was bedeutet es, wenn Jesus Wunder tut? Und wie können wir dazu beitragen, dass Wunder heute noch erlebbar werden?

DOMRADIO.DE: Wird passend zum Motto am Samstag auch ein Zauberer auftreten?

Köster: Natürlich. Am Wochenende in Altenberg drehen sich natürlich ganz viele Workshops um das Thema Wunder: Wir haben zum Beispiel Naturwissenschaftler da, die experimentieren und sich dann die Frage stellen, wieweit auch in der Naturwissenschaft Wunder möglich sind. Auch Harry Potter lässt grüßen – mit Quidditch und Zauberstäben-Basteln. Auch da bietet das Motto "Wundervoll" viele kreative Anknüpfungspunkte.

DOMRADIO.DE: Die Ministranten können sich aber auch inhaltlich fortbilden. Für die Größeren gibt es methodische Einheiten für Gruppenleiter. Was heißt das genau?

Köster: Es gibt zum Beispiel eine Einheit zum Thema "Spirituelle Angebote". Wie kann ich spirituelle Elemente in eine Gruppenstunde einbauen? Die Beauftragte für Jugendseelsorge aus Düsseldorf, Patrizia Cippa, bietet diesen Workshop an. Auch für junge Messdiener, die Lektoren werden wollen, gibt es einen Lektorenkurs.

DOMRADIO.DE: Spiel und Spaß, das steht auf dem Ministrantentag auf jeden Fall ganz weit oben. Aber der geistliche Aspekt kommt auch zum Tragen. Es gibt zum Abschluss eine Heilige Messe. Ministrieren die dann alle 2.300 Messdiener?

Köster: Ja, faktisch schon. Allerdings wissen wir aus den Erfahrungen der letzten Jahre, dass es immer recht warm war. Deshalb werden wir darauf verzichten, dass alle Messdiener ihre Gewänder anziehen. Aber einen Gottesdienst zum Ende gehört auf jeden Fall dazu, um auch nochmal die hoffentlich vielen guten Erfahrungen, die gemacht wurden, zusammengebunden und vor Gott gebracht werden können.

Köster: Vielleicht erkennen wir dann auch, dass das, was wir erlebt haben, im Endeffekt auch ein kleines Wunder ist. Es ist ein großes Geschenk, Messdienerin und Messdiener zu sein.

DOMRADIO.DE: Das sagen sie vermutlich auch aus eigener Messdienererfahrung. Was hat sich seit Ihrer Ministrantenzeit geändert?

Köster: Ich bin seit 26 Jahren Messdiener – jetzt nicht mehr ganz so aktiv, aber seit 26 Jahren dabei. Es gibt heute natürlich die Handys und so weiter. Das kann man aber auch einbinden. Wir nutzen natürlich eigene Instagram- und Facebook-Kanäle. Wir arbeiten mit YouTube-Videos und mit einer Homepage. Bei der Ministranten-Wallfahrt im vergangenen Herbst hatten wir auch eine Whatsapp-Broadcast-Gruppe. Da versuchen wir schon, die Kommunikationswege und -mittel der Jugendlichen zu nutzen und auch dort präsent zu sein.

Das Interview führte Dagmar Peters.


Christoph Köster / © privat (DR)
Christoph Köster / © privat ( DR )

Impressionen vom Altenberger Dom / © Drohne (DR)
Impressionen vom Altenberger Dom / © Drohne ( DR )
Quelle:
DR