Das Bistum Limburg kommt nicht aus den Schlagzeilen. Noch zu frisch sind die Erinnerungen an den "Protzbischof" und seinen unkontrollierten "Luxus-Bau" oben auf dem Bischofsberg. Die Folge: "Kirche, Luxus und Machtmissbrauch" wurden über Jahre hinweg in einem Atemzug genannt. Bei den jüngsten Vorwürfen gegen einen wichtigen Mitarbeiter aus dem bischöflichen Umfeld funktioniert leider an der Lahn in den Köpfen der Leute nun auch die Assoziationskette: "Kirche, Kinderporno, Kindesmissbrauch" – völlig unabhängig von den Hintergründen.
Wie ein nicht zu löschendes Lauffeuer verbreiteten sich die schlechten Nachrichten – nicht nur in den Medien, sondern auch im weiten Kirchenrund. Ob sich die neuen Berichte aus dem Bistum Limburg bestätigen oder auch nicht – schon jetzt schaut die katholische Kirche wieder in einen Abgrund, den man gerade überwunden glaubte.
Die neuen kirchlichen Missbrauchsberichte aus dem fernen Australien schienen zu Beginn der Woche noch so weit weg – jetzt sind wir wieder mitten in Deutschland – traurig und vermutlich leider wahr. Man möchte als engagierter Kirchenmensch einfach nur noch weglaufen. Aber es hilft nicht. Die Sch… hängt einfach an den Hacken. Ganz egal, wie die Geschichte ausgeht und auch wenn es nur ein bedauerlicher, trauriger Einzelfall sein sollte: Die Glaubwürdigkeitsfrage betrifft wieder einmal nicht nur das Bistum Limburg.