Aufgrund der Pandemie musste der traditionelle Besuch in Schloss Bellevue ausfallen.
"Ihr seid ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit", erklärte Steinmeier am Mittwoch in Berlin. "Ihr tut etwas ganz Kostbares: Ihr setzt Euch ein für andere. Ihr helft Menschen, denen es schlechter geht: Kindern in ärmeren Ländern, Kindern, die es oft sehr schwer haben im Leben." Gerade Kinder in ärmeren Teilen der Welt litten wegen der Corona-Pandemie noch mehr. "Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Ihr Euch für sie engagiert! Ihr seid ein Vorbild für alle Menschen in unserem Land", so der Bundespräsident.
Wegen der Corona-Pandemie tauschten der Bundespräsident und die Sternsinger statt des traditionellen Besuchs in Schloss Bellevue kurze Videobotschaften aus. Neben der Videobotschaft erhielt der Bundespräsident auch ein Segenspäckchen mit geweihter Kreide und einen neuen Segensspruch für die Haussegnung. Ursprünglich war geplant, dass Sternsinger aus dem Bistum Osnabrück am 6. Januar den Segensspruch auf dem Hauptportal des Amtssitzes anbringen.
Größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder
Seit 1959 hat sich das Sternsingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund um den Dreikönigstag (6. Januar) gehen als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Not leidende Kinder in Entwicklungsländern.
Die Träger der Aktion Dreikönigssingen - das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) - hatten die traditionellen Hausbesuche der Sternsinger wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Stattdessen soll die bevorstehende Aktion "kontaktlos und kreativ" stattfinden, etwa mit digitalen Besuchen. Sie wurde zudem bis zum 2. Februar verlängert. In vielen Gemeinden wurden Spendenkonten eingerichtet. Es finden Segnungen der traditionellen Segenssprüche auf Aufklebern statt, die Interessierte mit nach Hause nehmen können.
An der Aktion Dreikönigssingen nehmen jedes Jahr bundesweit rund 300.000 Kinder und Jugendliche teil. Sie gehen normalerweise rund um den Dreikönigstag am 6. Januar in den Gemeinden von Haus zu Haus, bringen den traditionellen Segenswunsch "C+M+B" für "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus) und sammeln für notleidende Kinder in Entwicklungsländern. Es ist die weltweit größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder. Seit 1959 wurden rund 1,19 Milliarden Euro gesammelt für mehr als 75.600 Projekte etwa im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Motto in diesem Jahr ist "Heller denn je - die Welt braucht eine frohe Botschaft".