Dies teilte der evangelische Sprengel Hannover mit. Dabei enthüllten die Nürnberger Künstler Hannes Arnold und Klaus-Dieter Eichler auch das vor der Kirche errichtete Kunstwerk "Hörmal".
"Die kritische Beschäftigung mit der Glocke war langwierig, aber notwendig", sagte Bahr. "Nun herrscht Klarheit über ihre Geschichte. Die künstlerische Neugestaltung versteckt nichts davon, fragt nach Versöhnung und richtet den Blick so gleichzeitig nach vorn."
Teile der Inschrift weggefräst
Auf der 1934 gegossenen Bronzeglocke waren 2017 ein etwa 35 mal 35 Zentimeter großes Hakenkreuz sowie eine Inschrift aus nationalsozialistischer Zeit entdeckt worden. Die Landeskirche Hannovers bot daraufhin einen Austausch der Glocke an. Einige Schweringer (Kreis Nienburg/Weser) sprachen sich für ihren Verbleib aus.
Im Verlauf des Streits über den weiteren Umgang stiegen Unbekannte im März 2018 heimlich auf den Kirchturm und frästen das Hakenkreuz und Teile der Inschrift mit einem Winkelschleifer weg.
Im Herbst 2018 wurde der Klangkörper offiziell entwidmet. Gemeinde und Landeskirche einigten sich auf die Ausschreibung eines Wettbewerbs zur künstlerischen Neugestaltung der Glocke.
Neue Beschriftung erhalten
Sie hat nun nach Angaben des Sprengels eine neue Beschriftung erhalten, die die noch vorhandene Inschrift wie auch die weggefrästen Stellen überschreibt. In die rund 1,70 Meter hohe, quaderförmige Skulptur am Fuße des Kirchturms sei eine seitliche Öffnung eingearbeitet, die an die Gussform der Glocke erinnere.
Spreche jemand in diese Aushöhlung hinein, reflektiere der Schall.
Hakenkreuz-Glocken hatten in jüngster Zeit immer wieder für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Ein Exemplar im niedersächsischen Faßberg, das ebenfalls auf dem Gebiet der Hannoverschen Landeskirche liegt, wurde ausgetauscht.
Im pfälzischen Herxheim am Berg hatte der Gemeinderat entschieden, eine Glocke mit nationalsozialistischer Inschrift als zeitliches Dokument hängen zu lassen und weiter zu nutzen.