Das teilte die Nordkirche am Montag in Schwerin mit. Stier wurde 80 Jahre alt. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigte sein "exemplarisches Leben als Christ" sowie sein besonderes Engagement in der DDR und den Umbrüchen nach der Wiedervereinigung.
Rolle zu DDR-Zeiten
Stiers tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben habe ihn zu DDR-Zeiten eine klare und mutige Haltung einnehmen lassen.
"Dankbar erinnern wir uns auch daran, dass er als Landesbischof in der Zeit der Friedlichen Revolution, der Wiedervereinigung sowie in den Jahren danach die mecklenburgische Landeskirche mit freundlicher Besonnenheit, Klarheit und im Vertrauen auf Gottes Wort und seine Verheißung ruhig und sicher geleitet hat" so Kühnbaum-Schmidt.
Werdegang Stiers
Stier stammt aus Magdeburg und war von 1984 bis 1996 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, die 2012 Teil der neu gegründeten Nordkirche wurde. Von 1986 bis 1988 war er zudem leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in der DDR.
Nach der Wende gehörte er dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an und war von 1998 an für ein Jahrzehnt Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Beirat der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
Ein Brückenbauer in der Ökumene
Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern nannte seinen Vorgänger "einen Mann der leisen Töne mit einem immensen theologischen Wissen und geistlichem Tiefgang".
Im Dialog mit anderen christlichen Kirchen sei Stier ein Brückenbauer gewesen. "Er hatte ein großes Interesse an der weltweiten Ökumene und hat immer wieder den Austausch mit Geschwistern anderer Konfessionen gesucht."