Der Kirchenbann Luthers stelle "nach wie vor eine schmerzliche Wunde in der katholisch-lutherischen Trennungsgeschichte" dar, sagte Koch dem Portal "Vatican News".
Der Lutherische Weltbund und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen wollten wichtige mit der Exkommunikation zusammenhängende Fragen aus einem ökumenischen Blickwinkel erschließen. Eine Expertengruppe sei seit Längerem mit dieser Aufgabe betraut. Er hoffe auf eine Veröffentlichung "in absehbarer Zeit", so der Kardinal. Ziel sei es, "den Weg der Versöhnung unter der Führung des Evangeliums" weiterzugehen.
Theologen fordern Rücknahme der Exkommunikation
Am 3. Januar 1521 hatte Papst Leo X. Martin Luther und seine Anhänger exkommuniziert. Etliche namhafte Theologen fordern als ökumenische Geste eine offizielle Rücknahme. Katholiken und Lutheraner wollen in diesem Jahr gemeinsam an die Exkommunikation erinnern. Dazu planen Vatikan und LWB unter anderem eine Gedenkveranstaltung im Juni in Rom, wo dem Vernehmen nach vor allem die ökumenischen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte gewürdigt werden sollen.