Sie äußerte sich in einer Videobotschaft (Donnerstagabend). Der Heilige Stuhl habe damals aktiv zum Gelingen der Konferenz beigetragen und bleibe weiterhin ein "standhafter Verfechter der Würde der Frau".
Wichtiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung
Bei der UN-Weltfrauenkonferenz 1995 in China hatten sich 189 Staaten auf einen gemeinsamen Plan für eine globale rechtliche Gleichstellung der Frau verständigt. Die Abschlusserklärung gilt als wichtiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung.
Obwohl das vergangene Vierteljahrhundert viele Fortschritte erzielt habe, gebe es heutzutage neue Probleme, gab Di Giovanni zu bedenken. Sie erwähnte in diesem Zusammenhang eine von Papst Franziskus vielfach kritisierte "Wegwerfkultur". Diese habe neue Formen der Armut und Ausbeutung mit sich gebracht, die Leben und Würde vieler Frauen bedrohten.
Aufruf zu weiteren Fortschritten
Die Vatikan-Expertin rief zu mehr Einsatz für Frauen in Sachen Bildung, ökonomische Teilhabe und Gesundheitsversorgung auf. Immer noch seien zu viele Betroffene weltweit Benachteiligungen ausgesetzt. Als weiteres Problem sprach Di Giovanni Gewalt gegen Frauen an, die in "verschiedenen Formen der Brutalität" fortbestehe. Auch dagegen müsse die internationale Gemeinschaft vorgehen.
Die Juristin Di Giovanni ist seit Januar Leiterin des Bereichs multilaterale Beziehungen im Staatssekretariat. Sie ist damit die bislang höchstrangige weibliche Führungskraft in der Zentralbehörde der katholischen Kirchenleitung.