Hunderte Menschen bei Lichterkette um die Synagoge in Halle

Ein Zeichen der Solidarität

Eine leuchtende Kette: Rund 1.500 Menschen haben am Freitagabend rund um die Synagoge in Halle eine Menschenkette mit Kerzen gebildet. Im Anschluss fand in der Synagoge der Sabbat-Gottesdienst statt.

Menschen legen an der Mauer der Synagoge Blumen und Kerzen nieder / © Hendrik Schmidt (dpa)
Menschen legen an der Mauer der Synagoge Blumen und Kerzen nieder / © Hendrik Schmidt ( dpa )

Vertreter der jüdischen Gemeinde sprachen vor den Anwesenden ein Gebet und verteilten dann als Zeichen des Danks für die Solidarität Wein und Süßigkeiten. Am anschließenden Sabbat-Gottesdienst nahmen unter anderem der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer, Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig, der Generalvikar des katholischen Bistums Magdeburg, Bernhard Scholz, und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil.

Landesbischof Kramer bekundete nochmals seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft und verwies darauf, das die Kirchen einen Angriff auf die jüdische Gemeinde auch als einen Angriff auf die christlichen Kirchen sähen. Jeder Form von geistiger Brandstiftung im politischen, gesellschaftlichen und individuellen Umgang müsse man sich vehement entgegenstellen.

Menschenkette um die Synagoge herum

Gemeinsam mit dem katholischen Magdeburger Bischof Gerhard Feige und Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig hatte Kramer nach dem Anschlag auf die Synagoge zu der Menschen- und Lichterkette aufgerufen.

"Als Zeichen der Solidarität und engen Verbundenheit mit unseren jüdischen Geschwistern wollen wir uns mit einer Menschen- und Lichterkette während der Sabbat-Feier schützend um die Synagogen stellen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. In mehreren weiteren deutschen Städten fanden an diesem Abend ähnliche Aktionen rund um die Synagogen statt.


Quelle:
KNA