Eine Million Katholiken in Südkorea sagen Nein zu Abtreibung

"Gegen Tötung unschuldigen Lebens"

Die katholische Bischofskonferenz von Südkorea hat dem Verfassungsgericht des Landes über eine Million Unterschriften gegen eine Legalisierung von Abtreibung übergeben. Das Gericht will am 24. April das Abtreibungsgesetz überprüfen.

Christinnen in Südkorea (dpa)

Die Kirche sei entschieden gegen eine "Tötung unschuldigen Lebens", zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews Erzbischof Hyginus Kim Hee-joong von Kwangju. 2017 hatten 230.000 Abtreibungsbefürworter in einer Petition an den Staatspräsidenten eine Legalisierung von Abtreibung gefordert.

Abtreibung in Südkorea verboten

Abtreibung ist in Südkorea verboten. Das Gesetz sieht nur wenige Ausnahmen vor, darunter Schwangerschaften nach Vergewaltigung oder eine Gefährdung des Lebens der Mutter. 2012 hatte das südkoreanische Verfassungsgericht eine Liberalisierung noch abgelehnt. "Das Recht schwangerer Frauen auf Selbstbestimmung sollte nicht das Recht des Fötus auf Leben aufheben", urteilte es damals.

5,1 Millionen Katholiken

Das Christentum ist größte Religion in Südkorea; die Mehrheit der rund 52 Millionen Bürger bezeichnet sich aber als religionslos. 8,6 Millionen Südkoreaner sind Protestanten und 5,1 Millionen Katholiken. Der Buddhismus ist mit 10,7 Millionen Anhängern die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. 

Katholische Kirche in Südkorea

In Südkorea verzeichnet die katholische Kirche seit 20 Jahren eine stetes Wachstum. Im Süden der geteilten Halbinsel stieg die Zahl der Katholiken bis Ende 2021 laut Vatikan-Angaben auf etwa 5,86 Millionen. Von den derzeit rund 52 Millionen Einwohnern Südkoreas ist also jeder neunte katholisch.

Katholische Kirche in Südkorea (shutterstock)