Der Gottesdienst fand traditionsgemäß zum Fest der Taufe des Herrn statt, das an die Taufe Jesu durch Johannes erinnert. Mit dem Festtag endet die Weihnachtszeit. Bei den Täuflingen - neun Mädchen und sieben Jungen - handelte es sich vor allem um Neugeborene von Vatikanangestellten.
Die "christliche Identität" bewahren
In seiner Predigt, die Franziskus frei und kurz hielt, wandte er sich an die Eltern: "Ihre Kinder bekommen heute die christliche Identität", betonte er. Es sei eine lebenslange Aufgabe, diese zu bewahren. Das dürfe man niemals vergessen. Im Anschluss vollzog das Kirchenoberhaupt den Ritus und übergoss die Stirn der Täuflinge persönlich mit Wasser.
Die Kindertaufen in der Sixtinischen Kapelle gehen auf Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Er verlegte die Zeremonie, die anfangs andernorts im Vatikan stattfand, 1983 in die berühmte Kapelle mit den Fresken Michelangelos. Benedikt XVI. (2005-2013) nahm die in den letzten Krankheitsjahren von Johannes Paul II. unterbrochene Tradition wieder auf, Franziskus führte sie fort. Im vergangenen Jahr entfiel die Feier wegen der Corona-Pandemie.