Ihm sei daran gelegen,"den Gottesdienst so selbstverständlich wie möglich zu feiern", sagte Oster in einem Interview mit dem "Passauer Bistumsblatt". "Es gibt eine schlichte Feierlichkeit, würdig, das ist mir ganz wichtig."
In Übertragungen ganz normal verhalten
Mit Blick auf in der Pandemie forcierte Gottesdienstübertragungen im TV und Internet sagte der Bischof: "Die Versuchung ist, dass man zu viel gewissermaßen Show daraus macht, damit man irgendwelche Effekte erzielt, dass man zu viel auf die Menschen eingeht, die den Gottesdienst mitverfolgen."
Er habe als Zelebrant versucht, "einfach ganz normal wie immer im Gottesdienst da zu sein". Die Anwesenheit von Musikern, Ministranten und Lektoren habe ihm dabei sehr geholfen.
Kein Ersatz für Gemeinschaft
Digitale Gottesdienste seien kein gleichwertiger Ersatz für die auch leiblich-sinnlich erfahrene Gemeinschaft, sagte Oster. Wie ein Mensch daheim solche Übertragungen mitverfolge, müsse jeder selbst entscheiden. Wenn einer nur die Predigt hören wolle und daneben Kaffee trinke, könne er es ihm nicht verbieten.
Wer aber ernsthaft mitfeiern wolle, sollte sich vielleicht "No-Gos" selbst auferlegen, verbunden mit der Frage, was er in einer Kirche auf keinen Fall tun würde.
Positive Rückmeldungen
Oster berichtete, der Zuspruch auf die bisher ausgestrahlten Gottesdienste sei groß, die Rückmeldungen seien "sehr, sehr positiv". "Die Menschen würdigen das Gesamtpaket: die musikalische Gestaltung, die gut ausgewählten Bilder, die wir senden, die Art der Verkündigung."
Offenbar tue den Menschen auch gut, dass sie "heimatliche, regionale Gefühle" erlebten, "weil sie ihren Bischof sehen, weil sie ihre Kirche, ihren Dom sehen".
Angebote sollen ausgeweitet werden
Der Bischof will mit seinem Team daher weitere ergänzende Angebote zu den Übertragungen machen. Die Möglichkeit zur telefonischen Rückmeldung solle ausgebaut werden. Außerdem seien vorab hinführende Videos und weitere Angebote auf der Internetseite des Bistums zur Vorbereitung der Gottesdienste geplant.