Eine theologische Betrachtung über Albert den Großen

Herausragender Lehrer, staunende Schüler

Albertus Magnus zählt zu den großen Universalgelehrten und Kirchenlehrern. Immer am 15. November, seinem Todestag, wird ihm gedacht. Den Beinamen "der Große" hat Albertus Magnus erhalten, weil Gott Großes an ihm getan hat.

Autor/in:
Fabian Brand
Das Albertus-Magnus-Denkmal vor dem Hauptgebäude der Universität zu Köln / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das Albertus-Magnus-Denkmal vor dem Hauptgebäude der Universität zu Köln / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Gott hat Albert die Kraft gegeben, zu seinem Anruf Ja zu sagen, sein ganzes Leben in den Dienst des dreifaltigen Gottes zu stellen. Deswegen ehren wir den heiligen Albert.

Albert wurde um das Jahr 1200 in Lauingen im heutigen Landkreis Dillingen an der Donau geboren. Gesicherte Informationen über sein Geburtsjahr und seine Kindheit sind uns nicht erhalten. Sicher ist allerdings, dass Albert um 1220 zu seinem Onkel kam und bald in Venedig und in Padua lebte. Dort studiert er auch und kam mit den Schriften des griechischen Philosophen Aristoteles in Berührung.

Theologiestudium und Priesterweihe

1223 trat Albert in den Dominikanerorden ein und kam anschließend nach Köln, wo er das Theologiestudium absolvierte und die Priesterweihe empfing. Nach mehreren Zwischenstationen gelangte Albert 1243 an die Universität Sorbonne in Paris, wo er Theologie unterrichtete. Zu dieser Zeit erhielt er einen besonderen Schüler: Thomas von Aquin.

Bischofsamt in Regensburg

Gut zwanzig Jahre später, es war im Jahr 1260, erhielt Albert den Ruf, in Regensburg Bischof zu werden. Im Juli desselben Jahres empfing er die Bischofsweihe. Doch bereits zwei Jahre später wurde Albert vom Amt des Bischofs von Regensburg durch den Papst entbunden. Die Hintergründe dieses Rücktritts liegen im Dunkeln. Möglicherweise war Albert eben doch eher ein wissenschaftlicher Gelehrter, der sich an der Universität wohler fühlte als auf dem Bischofssitz.

Bischof jedenfalls blieb Albert auch nach seiner Abberufung aus Regensburg, allerdings musste er keinem Bistum mehr vorstehen. Schon 1264 war Albert wieder als theologischer Lehrer tätig: In Würzburg, Straßburg und Köln unterrichtete er Studierende im Fach Theologie. Am Ende der 1260er Jahre kehrte er schließlich endgültig in das Dominikanerkloster in Köln zurück. Am 15. November 1280 ist Albert in Köln gestorben und wurde dort beigesetzt.

Begnadeter Wissensvermittler

Der heilige Albert war Zeit seines Lebens ein herausragender Lehrer: Er versetzte seine Schüler durch die Weite und Tiefe seines Denkens in Staunen. Er verstand es, Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie zueinander ins Verhältnis zu setzen und die ganze Breite des christlichen Glaubens aufzuzeigen.

"doctor universalis"

Daneben kannte Albert aber auch die jüdischen Traditionen. Er führte die Gedanken des Philosophen Aristoteles in das abendländische Denken ein. Alberts Schüler Thomas von Aquin knüpfte daran an und entwickelte seine ganze Theologie in Auseinandersetzung mit dem Philosophen Aristoteles.

Unersetzlich: Handschrift von Albertus Magnus (KNA)
Unersetzlich: Handschrift von Albertus Magnus / ( KNA )

Bei all seiner wissenschaftlichen Begabung war Albert aber auch jemand, der gerne als Vermittler eingesetzt wurde. Drei Jahre wirkte er als Provinzial des Dominikanerordens, und mehrmals musste er einschreiten, als es zu Verstimmungen zwischen dem Erzbischof und der Stadt Köln kam. Dennoch ist Albert immer auch ein Mann des Glaubens geblieben. "Wer sich mit göttlichen Dingen befasst, wird nach ihrem Bild umgestaltet", soll er einmal gesagt haben.

Heiligsprechung im Jahr 1931

Zeit seines Lebens hat sich der heilige Albert mit den "göttlichen Dingen befasst". Deswegen denken wir noch heute an ihn: weil er mit seinem Leben ein Abbild des Heiligen geworden ist, weil er den Ruf Gottes gehört und angenommen hat. Der Mächtige hat an seinem Leben großes getan - und deswegen hat Albert den göttlichen Namen Zeit seines Lebens verehrt und angebetet. 1931 wurde der "doctor universalis", wie man ihn auch nennt, heiliggesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben.

Heiligsprechung

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.

Heiligsprechung (dpa)
Heiligsprechung / ( dpa )
Quelle:
KNA